Villa Hügel
Die Villa Hügel in Stadtteil Bredeney von Essen wurde 1873 von Alfred Krupp errichtet und ist das ehemalige Wohnhaus und Repräsentationshaus der Industriellen-Familie Krupp.Es hat 269 Räume, 8.100 m² Wohn- und Nutzfläche und liegt in einem 28 Hektar großen Park an prominenter Stelle über dem Ruhrtaltal und dem Baldeneysee.
Ursprünglich wurde es vollständig aus nicht-brennbaren Materialien errichtet, also Stein, Metall und Glas, da Krupp panische Angst vor Feuer hatte. Nach seinem Tode wurde die Inneneinrichtung der Villa im Stil der Zeit komplett erneuert, nur in Seitenbereichen ist die alte Anlage noch erkennbar (Treppenhäuser, Gesindebereiche, Geländer). Die Anlage besteht aus einem kleineren Gebäude sowie dem Haupthaus, die über einen längeren Trakt aus Bibliothek und Ballsaal miteinander verbunden sind.
Zur ursprünglichen Anlage gehörte ein vollständiger Bauernhof, der vor dem Nebenhaus lag, um eine autarke Versorgung zu gewährleisten, auch dieser wurde relativ schnell wieder abgerissen, da er das repräsentative Gesamtbild störte.
Der Bau der Villa Hügel ist zugleich ein Zeugnis neureicher Hybris. So finden sich in den Treppenhausfenstern des Nebengebäudes jahrhundertealte Glasmalereien eingelassen, die Krupp zuvor wahlos zusammengekauft hatte. Das gleiche Prinzip waltete bei der Anlage des riesigen Parks, dort ließ Krupp seltene und uralte Bäume anpflanzen, die er an ihrem ursprünglichen Wuchsort hatte ausgraben lassen, eine Prozedur, die nur die wenigsten der Bäume überlebten. Abgestorbene Bäume wurden kurzerhand durch "neue alte" ersetzt, eine Strategie, die am Ende dazu führte, daß der Baumbestand der Villa Hügel erheblich älter ist als die Gesamtanlage selbst.
Seit 1953 finden hier regelmäßig bedeutende Kunstausstellungen statt. Auch das Haus und die umfangreichen Parkanlagen können besichtigt werden.
In unmittelbarer Nähe befindet sich der Baldeneysee.
Lage
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