Viktor Moritz Goldschmidt
Victor Moritz Goldschmidt (* 27. Januar 1888 in Zürich, † 20. März 1947 in Vestre Aker bei Oslo) - bedeutender Geochemiker. 1907 begann Goldschmidt mit petrographischen Arbeiten über Kontaktmetamorphose im Gebiet von Oslo. Seine daraus resultierende Dissertation wurde 1911 veröffentlicht und gehört zu seinen Haupwerken. Im Alter von nur 26 Jahren wird er 1914 Professor und Direktor am Mineralogischen Institut der Universität Christiania (heute Oslo). Nach verschiedenen Angeboten europäischer Universitäten nimmt er 1929 den Ruf nach Göttingen an. Durch die Rassengesetze der Nazis wird er unter internationalen Protest gezwungen Deutschland zu verlassen. Nach seiner Emigration 1936-1941 kehrte wieder nach Oslo zurück, muß jedoch unter abenteuerlichen Umständen erneut vor den Nazis fliehen. Über Schweden kommt er nach Großbritannien und arbeitet in Aberdeen. 1946 kehrt er nach Oslo zurück, wo er mit nur 59 Jahren an den Komplikationen einer Beinoperation verstirbt. Goldschmidt erforschte die Gesetzmäßigkeiten, die die Verteilung der Elemente im Erdkörper bestimmen. Das nach ihm benannte Goldschmidt-Diagramm stellt die Häufigkeit der chemischen Elemente auf der Erde in Abhängigkeit von ihrer relativen Atommasse dar. Goldschmidt prägte die Bezeichnung "Silikathülle" für den Gesteinsmantel. Victor Moritz Goldschmidt gilt neben dem Russen Vladimir Ivanovich Vernadsky als Begründer der modernen Geochemie und Kristallchemie. Die Deutsche Mineralogische Gesellschaft vergibt jährlich zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses den Victor-Moritz-Goldschmidt-Preis.
Siehe auch: Goldschmidt-Klassifikation