Vignolschiene
Die Vignolschiene oder Breitfußschiene ist ein gewalztes Stahlprofil, das insbesondere zum Bau von Gleisen für Schienenbahnen verwendet wird.
Erfunden wurde sie um 1830 von dem US Amerikaner Robert L. Stevens. Sie erfuhr später Verbesserungen durch den Engländer Charles Vignoles, der somit auch ihren Namen prägte.
Die Grundform der Vignolschiene ist bis heute unverändert und wird für modernes Schienenmaterial eingesetzt. Die Breitfußschiene besteht aus einem breiten Fuß, der auf seiner Unterseite plan ist; mit diesem wird sie meist auf Schwellen befestigt. Darauf steht senkrecht ein schmaler Steg, der an seinem oberen Ende den Schienenkopf trägt.
Die Oberseiten der beiden Schienen sind leicht zur Mitte des Gleises hin geneigt und ermöglichen so auf gerader Strecke eine Zentrierung des rollenden Radsatzes.
Zur Bezeichnung verwendet man das Metergewicht des Profils. Die erste deutsche Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth (1835) verwendete ein Profil von 12 kg/m. Um 1940 waren Profile von etwa 50 kg/m üblich.
Heute kommen im Bereich der Deutschen Bahn AG noch drei Profile zur Anwendung. Das mit dem geringsten Gewicht ist das S 49 mit 49 kg/m Stahl für Nebenstrecken und Nebengleise. Das Standardprofil S 54 mit 54 kg/m findet man auf Hauptstrecken und Bahnhofsgleisen. Das UIC 60 Profil wiegt 60 kg/m und wird meist für neue Hochgeschwindigkeitstrassen vorgesehen.
Straßenbahnbetriebe bauen auf eigenem Gleiskörper aufgrund geringer Belastung meist ein S 41 Profil ein, die Bahnbetriebe in Tagebauen aufgrund der hohen Belastung das Profil S 64.
Eine zweite Variante der Vignolschiene ist die Kranschiene; diese ist jedoch im Vergleich zu den bei der Eisenbahn eingesetzten Schienen niedriger und hat einen dickeren Steg, damit sie der stärkeren Belastung standhält.
Siehe auch: Rillenschiene