Vigesimal System
Ein Vigesimal-Zahlensystem verwendet als Basis die Zahl Zwanzig.
Verwendung findet das Vigesimalsystem zum Beispiel im Französischen (vingt). So bedeutet quatre-vingt "viermal zwanzig" (also 80). Auch das Dänische bildet Zahlen auf der Basis zwanzig (tyve): Tres (für tresindstyve) bedeutet "dreimal zwanzig" (also 60), firs (für firsindstyve) "viermal zwanzig" (also 80). Halvtreds sind (3 - 1/2)mal zwanzig, also 50, halvfjerds das (4 - 1/2)fache von zwanzig, also 70, und halvfems schließlich (5 - 1/2)mal zwanzig, also 90.
Die walisische Sprache verwendet ebenso zwanzig (ugain) als Basis. Deugain sind zweimal zwanzig (also 40), trigain dreimal zwanzig (= 60). Allerdings wurde in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts bereits ein Dezimalsystem gegenüber dem traditionellen Vigesimalsystem bevorzugt. Bis zur Einführung des Dezimalsystems im Währungssystem 1971 war papur chwigain (sechs Zwanziger) die umgangssprachliche Bezeichnung für die Zehnschillingnote (= 120 Pence).
Zwanzig könnte auch die Basis des Mayazahlensystems gewesen sein, siehe Mayaziffern und Mayakalender.
Im alten britischen Währungssystem waren zwanzig Schillinge ein Pfund Sterling.
Dem deutschen Linguisten Theo Vennemann zufolge ist das Vigesimalsystem baskischen (vasconic) Ursprungs. Von dort verbreitete es sich in andere europäische Sprachen, d. h. in viele keltische Sprachen, das Französische und Dänische.