Video Home System
VHS ist ein von der Firma JVC entwickeltes Aufzeichnungs- und Wiedergabesystem für Videorecorder.1980 wurde VHS zum allgemein anerkannten Standard, nachdem er sich gegen Sonys Betamax ( und Philips Video 2000 das technisch bessere System) durchgesetzt hatte.
Eine VHS-Kassette enthält ein langes Magnetband, welches von einer Spule auf eine andere gewickelt wird. Dabei läuft es langsam am rotierenden Kopf des Videorecorders vorbei.
Es existieren viele verbesserte Versionen von VHS, am wichtigsten ist wohl S-VHS, ein weiterentwickelter, analoger Standard und D-VHS, der digitales Video auf einer VHS-Kassette speichert.
JVC, Betamax oder Video 2000 - Welches ist/war das bessere System?
Das eigentliche Urpatent von Sony, welches das VHS-System überhaupt erst möglich machte, wurde von der Firma JVC erworben, da Sony seine eigene Erfindung als zu schlecht erachtete. Ironie des Marktes: der eigentliche Erfolg von VHS kann nur mit dem JVC-Marketing erklärt werden, denn das eindeutig bessere System kam von Sony mit Betamax.Marketing von JVC:
Alle Firmen die unter ihren eigenen Namen Videorecorder vertreiben wollten und weder Patente auf noch Produktionskapazitäten für Videorecorder hatten, legten mit JVC lediglich ihr Firmen-Layout und evtl. Besonderheit fest und dann wurden vorerst alle Videorecorder, egal für welche Firma unter deren Logo, vorerst in Japan produziert. Marketing von Sony:
Die Firma Sony bestand dagegen bei seinen außer japanischen Partnern darauf, dass diese eigene Produktionsstätten in jeweiligem Vertriebsland aufbauten, was naturgemäß lange Produktions-Anlaufzeiten schaffte. Unverständlich an der ganzen Sache war auch die Preispolitik, denn Sony bot mehr Leistung für weniger Geld. Wer 1979 einen Sony Videorecorder kaufen wollte, musste oft suchen, dagegen gab es immer VHS-Recorder zu kaufen. Wer sich die technischen Daten dieser drei konkurrierenden Videosysteme anschaut, wird schnell erkennen, dass Betamax die Nase vorne hatte, dicht gefolgt von Video 2000; das Schlusslicht gab dann VHS ab. Es war für jeden im Sehvergleich leicht zu erkennen, dass Betamax die bessere Bildqualität lieferte, aber auch - so lange es noch Mono-Ton gab, der etwas schlechtere Tonqualität bot. Dieses hing ganz einfach mit der relativ geringen Bandgeschwindigkeit des Betamaxsystems zusammen, da der Ton in Mono längs und nicht mit der Video-Schrägspur, aufgezeichnet wird; also geringere Bandgeschwindigkeit zwar die bessere Bildqualität, aber nicht bessere Tonqualität lieferte. Im übrigen sind auch die Cassetten wesentlich kleiner und handlicher. Später konnte dann Sony als erster mit Stereo- und HiFi-Ton auftrumpfen, aber dies hatte lizenzrechtliche Gründe und lag nicht daran, dass JVC technisch dem hinterher hingte.
Warum Video 2000 von Philips und Grundig eine Totgeburt war
Philips hatte einfach den Trend verschlafen und bot noch seine s/w Spulen-Videomaschinen an, als die Japaner schon mit Farbe und Cassetten statt Spulenband warben. So warf Philips dann sein noch nicht ausgereiftes Video 2000 auf den heiß umkämpften Markt. Die Folgen zeigten sich wenig später, denn die Reparaturanfälligkeit von Video 2000 war legendär. Eines der größten Übel war Bandsalat im allgemeinen und Bandrisse durch Umspulen im besonderen. Die Bildqualität konnte sich ohne weiteres mit der von Betamax messen und der Ton war auch besser, als der von den beiden anderen Systemen. Bemerkenswert ist auch die bis zu 8 Stunden betragende Spieldauer der Video-2000-Cassetten. Nach 4 Stunden wurde sie einfach umgedreht und konnte weitere 4 Stunden bespielt werden.