Victorinus
Victorinus, eigentlich Marcus Piav(v)onius Victorinus war Kaiser des Imperium Galliarum, den abgefallenen Westprovinzen des Römischen Reichs, von 268 bis 270 oder 271. Er folgte nach der kurzen Regentschaft von Marius.
Victorinus stammte aus einer sehr reichen Familie, war Soldat unter Postumus, der ersten der sogenannten gallischen Kaiser. Victorianus erhielt den Titel des "tribunus praetorianorum" (Tribun der Prätorianer) 266/267, war damit Co-Konsul mit Postumus in 267 oder 268. Nach dem Tod des Marius wurde Victorinus durch die in Augusta Treverorum (Trier) stationierten Truppen zum Kaiser proklamiert und von den Legionen in Gallien und Britannien, nicht aber in Spanien anerkannt. Die spanischen Provinzen schlossen sich wieder dem Römischen Reich an.
Während seiner Regierung verhinderte es Victorianus, dass sich die Stadt Augustodunum Haeduorum (Autun) ebenfalls dem Römischen Reich anschloss. Die Stadt wurde sieben Monate lange belagert, bevor sie erstürmt und geplündert wurde.
Vicotrinus wurde 270 oder Anfang 271 von Attitianus, einem seiner Offiziere, dessen Ehefrau Victorianus vermutlich verführt hatte, ermordet. Victorinus Mutter Victoria behielt nach seinem Tod die Macht in der Hand und veranlasste seine Erhebung zum Gott. Nach bemerkenswerten Bestechungsgeldern an die Truppen ließ sie Tetricus I zu seinem Nachfolger ernennen.
Vorgänger: Marcus Aurelius Marius (268) |
Kaiser des Imperium Galliarum |
Nachfolger: Domitianus (271) und/oder Tetricus I (270/271 - 273) |