Victoriafälle
Die Victoriafälle sind ein Wasserfall an der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia.
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2 Entdeckung 3 Geologie 4 Bedeutung 5 Weblinks |
Die einheimischen Kololo nennen den Wasserfall Mosi-oa-Tunya = Donnernder Rauch. Der Name stammt vom aufsteigenden Sprühnebel, der bis zu 300 Meter aufsteigt und noch in 30 km Entfernung zu sehen ist. Dieser entsteht, weil die Wassermassen des Sambesi sich auf einer Breite von 1.600 Metern über eine 100 Meter abfallende Felswand ergießen. Damit sind die Viktoriafälle der längste einheitlich herabstürzende Wasserfall der Welt. Bei Hochwasser fließen bis zu 600 Mio. Liter Wasser pro Minute den Wasserfall hinunter, im Gegensatz zu den 10 Mio. Liter während der Trockenzeit. Der Regenwald, den es um die Viktoriafälle gibt, hat seine Existenz der Feuchtigkeit aus dem ständig währenden Sprühnebel zu verdanken. Im Februar und März ist der größte „Wasservorhang“ der Welt mit einer Breite von 1708m und Fallhöhe von 99 m zu bestaunen. Der grenzüberschreitende und 68,6 km² große Nationalpark Mosi-Oa-Tunya ist seit 1934 unter Schutz gestellt und seit 1972 als Nationalpark ausgewiesen.
Stolperstein auf Gottes Wegen
Nach den Ideen des Missionars und Forschungsreisenden David Livingstone sollte der Sambesi „Gottes Weg“ für die Christianisierung des inneren südlichen Afrika werden. Die Victoriafälle erwiesen sich jedoch als unüberwindbares Hindernis, da sie den dort gemächlich verlaufenden oberen Sambesi von seinem Unterlauf trennen. Gewaltige Wassermassen stürzen sich an dieser Stelle des Flusslaufs unaufhörlich in die Tiefe. Die schmale Schlucht, in die sie sich ergießen, hat nur einen Ausgang in einen engen Canyon, der über einige Kilometer einem Zickzackkurs folgt. Dies ist der Beginn des mittleren Sambesi, der sich bis zum heutigen Cabora-Bassa-Staudamm in Moçambique erstreckt und dabei zahlreiche weitere Schluchten durchquert.
Was Livingstone, als er die Wasserfälle erstmals sah, so erstaunt hat, hat sich bis heute nicht geändert: es scheint, als versinke der Sambesi in einer Wolke von feinster Gischt plötzlich in der Erde. Diese Gischtwolke ist nach anhaltenden Regenfällen bereits aus einer Entfernung von vielen Kilometern auszumachen, und je näher man herankommt, umso größer wird das Getöse der reißenden Fluten. Die Entstehung der Fälle war dem Wissenschaftler Livingstone sofort klar: „ (...) die Fälle entstehen einfach dadurch, dass vom linken zum rechten Ufer des Sambesi eine Spalte im harten Basalt entsteht.
Entdeckung
Geologie
Das in Ost-West- und in Nord-Süd-Richtung verlaufende Kluftsystem, das mit weicherem Material aus Sandstein unterschiedlicher Widerstandsfähigkeit gefüllt ist, verursacht eine fortlaufende Wanderung der Fälle in nördliche Richtung. Die von Ost nach West verlaufenden Klüfte weisen etwas weicheres Material auf, so dass sie die Hauptleitlinien der Flusserosion bilden. Entlang der widerstandsfähigeren von Nord nach West verlaufenden Klüfte erfolgt jeweils der Durchbruch des Flusses. Durch diese Kenntnis lässt sich auch die zukünftige Lage der Fälle voraussagen. Doch nicht immer zeigen sich die Fälle von ihrer rauen Seite. Bei Niedrigwasser - wie es besonders in Dürrejahren immer wieder vorkommt - bleibt im September und Oktober von der sonst tobenden Wassermenge nur ein kleines Rinnsal übrig.