VESA Local Bus
Der VESA Local Bus ist ein von der Video Electronics Standards Association standardisierter Local Bus. Er kam Anfang der 1990er Jahre hauptsächlich in PCs mit i486 Prozessoren zum Einsatz und wurde später durch den PCI-Bus der Firma Intel verdrängt.Der Bus ergänzt den ISA-Bus und ermöglicht schnelle Übertragungen aus dem und in den Speicher, auch über DMA. Unterbrechungen und die Ein-/Ausgabe über die Portbefehle müssen weiterhin über den ISA-Bus behandelt werden.
Der VESA-Bus wurde wegen des beschränkten Datendurchsatzes des ISA-Busses eingeführt, der für damals schnelle Grafikkarten notwendig wurde. Ein System mit VESA-Bus hat einige (4-7) ISA-Steckplätze, von denen manche (1-2) einen zusätzlichen VESA-Stecker besitzen.
Da der Bus eine einfache Verbindung zu dem Speicherinterface des 486-Prozessors herstellt, ist er für andere Prozessoren wie den Pentium ungeeignet. Es gab aufgrund des hohen schaltungstechnischen Aufwands nur wenige Motherboards mit Pentium-Prozessor und VESA-Bus. Wegen der schwachen Treiber der Daten- und Adressleitungen können nur wenige Karten in einem System als VESA-Karten ausgelegt sein, maximal etwa drei. Zusätzlich gibt es deswegen Probleme mit der Zuverlässigkeit, insbesondere bei billigeren Motherboards.
Intel entschied sich, den VESA-Bus nicht zu unterstützen und entwickelte stattdessen den prozessorunabhängigen und schnelleren PCI-Bus, sowie eine PCI-ISA-Bridge, die den Einsatz älterer ISA-Karten, jedoch keine VESA-Karten, in jedem PCI-System ermöglicht. Dem VESA Local Bus war daher nur eine kurze Zeit des Erfolgs beschieden.