Vertrag von Georgiewsk
Im Vertrag von Georgiewsk stellte sich Ostgeorgien (Kartli und Kachetien) am 24. Juli 1783 unter die Oberhoheit und den Schutz Russlands. Der Vertrag wurde auf der Festung Georgiewsk im nördlichen Kaukasus ausgehandelt und später vom georgischen König Irakli II. und Katharina II von Russland unterzeichnet.Der Vertrag ging auf die Initiative des georgischen Königs Irakli II. zurück. Er rechnete nach dem russisch-osmanischen Krieg mit einer Invasion Georgiens durch das Osmanische, möglicherweise auch durch das Persische Reich. Irakli bemühte sich, eine schlagkräftige georgische Armee aufzustellen, jedoch fehlte das dafür nötige Geld. Bitten um Hilfeleistung durch die Staaten Westeuropas schlugen fehl. Deshalb schlug er Russland einen Schutzvertrag vor.
In dem Vertrag garantierte Russland die territoriale Integrität des georgischen Königreichs und versprach militärische Hilfe. Georgien sicherte Russland im Gegenzug die Kontrolle über seine Außenpolitik zu. Der Vertrag garantierte zugleich den königlichen Status der georgischen Bagratiden-Dynastie. Georgiens innere Verwaltung, Rechtsprechung, Gesetze und der Steuererhebung sollten unangetastet bleiben. Das russische Militär und die russische Zivilverwaltung sollten sich nicht in die inneren Angelegenheiten Georgiens einmischen.
Wirtschaftlich war der Vertrag erfolgreich. Georgier durften sich frei in Russland ansiedeln und die Grenze unbehindert passieren. Auch Kaufleute konnten frei über die Grenze Handel treiben.
Außenpolitisch brachte der Vertrag Georgien nur wenig Sicherheit. Als der persische Schah 1795 in Georgien einfiel, gewährte Russland Georgien keinen Schutz. Tiflis wurde besetzt und zerstört. Georgien mußte drei Schlachten schlagen, ehe das Russische Reich intervenierte und die persische Armee aus dem Land vertrieb.
Iraklis Sohn Georgi XII. fürchtete eine erneute persische Invasion und schlug Russland die Eingliederung Georgiens in Russland vor. Er forderte jedoch, dem georgischen Königshaus die Krone zu belassen. Die russische Regierung stimmte zunächst zu. Zar Alexander I annektierte dann aber Georgien 1801 und schickte die Bagratidendynastie mit einem Prinzentitel ins Exil. Der Vertrag von Georgiewsk wurde so gebrochen.
Literatur
Weblinks