Verdun
Verdun (Werden) ist eine Stadt an der Maas im Nordosten Frankreichs mit ca. 23.000 Einwohnern. Verdun war seit dem 4. Jahrhundert Bischofssitz. Im Jahre 843 wurde durch den Vertrag von Verdun die Teilung des Frankenreichs beschlossen. Im frühen und auch noch im hohen Mittelalter war Verdun eine blühende deutsche Fernhandelsstadt, der Reichtum seiner Kaufleute war sprichwörtlich. Im frühen 11. Jahrhundert erlebte die Stadt einen außerordentlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Spätestens im 13. Jahrhundert setzte ihr Niedergang an. Die Klöster und Stifte, einst Motor der Urbanisierung, waren nunmehr zu Kräften des Beharrens geworden.
Verdun gehörte zum Ostfrankenreich, aus dem das Heilige Römische Reich hervorging, fiel aber 1552 an Frankreich. Im 17. Jahrhundert wurde es stark befestigt. Es erlangte im Ersten Weltkrieg traurige Berühmtheit, als im Kampf um den Festungsgürtel der Stadt die blutigste Schlacht an der Westfront (neben der Schlacht an der Somme) zwischen Franzosen und Deutschen begann, die Schlacht um Verdun.
Die Schlacht um Verdun dauerte vom Februar 1916 bis zum Dezember 1916 und brachte keiner kriegsführenden Seite bedeutende strategische Vorteile. Sie kostete aber 162.000 französischen Soldaten und 100.000 deutschen Soldaten das Leben; fast 500.000 Mann wurden verwundet.
Heute lebt die Stadt vor allem vom Dienstleistungssektor: Tourismus, Verwaltung, Bistum. Hauptsehenswürdigkeiten sind neben den Kriegerfriedhöfen der Umgebung und dem ehemaligen Kampfgebiet das jüngst renovierte Stadtzentrum mit dem Yachthafen an der Maas und die Kathedrale mit dem Weltfriedenszentrum im Bischofspalast.
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