Verbundwirkung
Die Verbundwirkung bei Dampfmaschinen ist ein besonderes Funktionsprinzip bei dessen Anwendung der Dampf zunächst in den kleineren Hochdruckzylindern nur einen Teil seiner Energie abgibt und dann in den größeren Niederdruckzylindern vollends entspannt wird. Indem bei der Verbundarbeitsweise die Temperatursenkung des Dampfes auf räumlich voneinander getrennte Maschinenteile verteilt wird, verringert sich der Flächenschaden, weil der Dampf nicht so viel Wärme an kühle Wandungen verliert.Ersparnisse durch etwas geringeren Brennstoff- und Wasserverbrauch sind die Folge, werden aber durch die höhere Komplexität bei Lokomotiven und die damit einhergehenden höheren Unterhaltskosten meist mehr als kompensiert. Lokomotiven der Bauart Mallet haben es daher nur zu einem Nischendasein gebracht. Ausnahme USA oder in Deutschland die Baureihe 96.
Da beim Anfahren von Dampfmaschinen lediglich der oder die Hochdruckzylinder mit Dampf beaufschlagt werden und unter Umständen in einer Totpunktlage stehen, sind besondere Anfahrvorrichtungen vorhanden, die eine Vorfüllung von Mitteldruck- und Hochdruckzylinder besorgen.
Es sind meist Dampfmaschinen mit zweistufiger Dampfdehnung gebaut worden, aber auch dreistufige durch Einfügen eines Mitteldruckzylinders. Aus Platzgründen kam die dreistufige Dampfdehnung fast ausschließlich im stationären Betrieb oder als Schiffsmaschine zur Anwendung.