Verbrechen kommunistischer Regierungen
Table of contents |
2 Kambodscha 3 Volksrepublik China 4 UdSSR 5 DDR 6 Nord Korea 7 Kuba |
Einleitung
Bei dem Versuch in verschiedenen Staaten den Kommunismus zu verwirklichen, sind durch Revolutionen, verbunden mit Klassenkämpfen, politischen Säuberungen sowie durch das Bestreben, die Gesellschaft völlig umzustrukturieren, Genozid und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen worden. Die Anführer dieser gewaltsamen Maßnahmen waren Einzelpersonen oder Kommunistische Parteien, die das Kommunistische Manifest, die Notwendigkeit des gewaltsamen Klassenkampfes sowie den Historischen Materialismus als Ausgangsbasis für ihre Agitationen betrachteten.
Gemeinsames Merkmal aller Verbrechen kommunistischer oder sich so nennender Regime war bei aller Verschiedenheit die systematische und staatlich legitimierte Missachtung unveräußerlicher Menschenrechte mit einer ideologischen Rechtfertigung durch die gerade an der Macht befindlichen Funktionäre. Das und die Tatsache, dass diese Verbrechen zum größten Teil die eigene Bevölkerung betrafen, unterscheidet sie von Verbrechen anderer Staaten. In dieser Hinsicht ähneln die ideologisch motivierten kommunistischen Verbrechen denen der Nationalsozialisten in Deutschland.
Zeit der Massenmorde | 1975-1979 |
Anzahl der Opfer | 1,7 -2,0 Mio. |
Einwohnerzahl 1975 | ca. 7 Mio |
Opferanzahl pro 1000 Einwohner: ca. 300; 30%
siehe auch: Killing Fields
Literatur
- Ariane Barth, Tiziano Terzani, Anke Rashatusavan, Holocaust in Kambodscha, Rowohlt TB-V., Rnb. November 1982, ISBN 3499330032
Volksrepublik China
Hauptzeit der Massenmorde | 1949-1976 |
Anzahl der Opfer | 34-39 Mio. (ca. 7 Mio. Grundbesitzer, 2 Mio. Anhänger des alten Regimes, ca. 25-30 Mio. während der Kulturrevolution.) Dazu kommen noch 30 bis 43 Mio., die während des Großen Sprungs durch Hunger starben. |
Betroffene Länder | China, Ost-Turkestan, Süd-Mongolei, Tibet |
China
Nach dem Sieg Mao Tse Tungs über Chiang Kai-shek hat Mao die Volksrepublik China gegründet. Die Anhänger der Republik China, denen es nicht mehr gelungen war nach Taiwan zu fliehen, wurden durch die Volksbefreiungsarmee bis Herbst 1952 verfolgt und getötet. Gleich zu Beginn der Staatsgründung begann eine "Bodenreform", der ca. 7 Mio. Grundbesitzer zum Opfer fielen die durch Funktionäre der KP ersetzt wurden. Im Großen Sprung nach vorn versprach man den Bauern mit Einführung der Volkskommunen den Kommunismus, man ließ die Bauern das Saatgut verzehren und zwang sie, alle Kraft auf die lokale Stahlerzeugung zu konzentrieren, in der es unter anderem zu Einschmelzung von Landwirtschaftswerkzeugen kam. Danach verlangte die KP von den Bauern, das zehn- bis fünfzigfache von dem was der Boden hergab zu produzieren. Da die Bauern diesen Anforderungen nicht nachkommen konnten, pressten die Funktionäre der Kommunistischen Partei die Bauern bis auf das letzte Korn aus. Diese Fehlplanung der KP führte zu einer großen Hungersnot, die 30 bis 45 Mio. Chinesen in den Tod führte und die einen Teil der Überlebenden zum Kannibalismus zwang. In manchen ländlichen Gebieten starben bis zu 40% der Bevölkerung und die Überlebenden waren oft zu schwach, ihre Toten zu beerdigen. Als Mao seine politische Stellung in Gefahr sah, rief er 1968 die große proletarische Kulturrevolution aus, die laut seiner Widerspruchstheorie endgültig zum Kommunismus führen würde. Dabei übernahmen die Roten Garden, die vorwiegend aus Schülern und Studenten bestanden, die Aufgabe, Gesamt-China zu einer klassenlosen Gesellschaft zu entwickeln. Es wurden Kunst, Religion und andere Ansichten verboten, sowie Bücher verbrannt. Der Personenkult um Mao wurde ausgebaut und die Mao-Bibel galt als das Standardwerk für alle Chinesen. Die bürgerliche Oberschicht, z.B. Lehrer, Professoren oder Ärzte wurden zu körperlicher Arbeit gezwungen oder umgebracht. Die Kulturrevolution wurde später durch die Volksbefreiungsarmee und letzten Endes durch Maos Tod beendet.Nach dem Tod Mao Tse Tungs begann die Zeit der Reformen. Dabei entdeckten die Studenten im Jahre 1989 die Möglichkeit für eine Demokratisierung und außer der wirtschaftlichen auch eine rechtsstaatliche Reform Chinas. Die Protestbewegung wurde jedoch am 4. Juni 1989 von der Volksbefreiungsarmee auf dem Tiananmen-Platz blutig niedergeschlagen. So ist China noch heute unter Führung der Kommunistischen Partei Chinas eine Diktatur, in der Demokraten, Oppositionelle, Christen und Anhänger andere Religionen verfolgt werden, und in der alle Medien unter strenger staatlicher Zensur liegen. Dabei kommen viele Menschen in ein Arbeitslager, teilweise ohne Gerichtsverhandlung. Zusätzlich werden ethnische Volksgruppen wie die Tibeter oder Uiguren unterdrückt. Ebenso wird die versprochene Demokratie in Hongkong trotz der Aussage "Ein Land, zwei Systeme" bislang nicht eingführt, und im Zuge der Ein-China-Politik wird Taiwan mit einer Invasion gedroht, falls eine Volksabstimmung über die Souveränität der Insel durchgeführt wird.
Literatur
- Staiger, Friedrich, Schütte Das grosse China-Lexikon, hrsg. v. XX, 974 S., Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2003, ISBN 3896784625
Tibet
Die chinesische Volksbefreiungsarmee fiel unter Mao in Tibet ein, um das Land von den "imperealistischen Kräften" zu befreien. In einem 17-Punkte-Abkommen, welches unter Zwang von der Tibetischen Deligation unterschrieben wurde, wurde dem Land anfangs Autonomie mit eigener Währung, uneingeschränkter Religionsausübung, Tibetisch als Amtssprache und einer eigenen Repräsentanz für innerstaatliche Angelegenheiten zugesichert. Nach dem ein Aufstand der Tibeter im Jahre 1959 gegen die Chinesischen Besatzer blutig niedergeschlagen wurde, ist der 17-Punkte-Vertrag für nichtig erklärt worden und der Dalai Lama mit vielen Anhängern nach Nepal geflohen, wo er eine Exilregierung gründete. Während der Kulturrevolution wurden in Tibet fast alle Klöster (6000) zerstört und Mönche getötet oder als Zwangsarbeiter in Kupferminen eingesetzt. Durch Atomtests in Grenzgebieten zu Ost-Turkestand kam es in den Fall-Out-Gebieten zu Strahlenschäden und Fehlgeburten. Zusätzlich betreibt die Volksrepublik China ein Siedlungsprogramm, welches eine Umsiedlung von Han-Chinesen und Tibetern vorsieht. Inzwischen Leben in Tibet ca. 4,0 Mio Menschen, davon 2,3 Mio Tibeter (offizielle chin. Zählung) und 1,8 Mio teilweise mit Zwang umgesiedelte Han-Chinesen. Die Amtssprache in Tibet ist Mandarin, aus diesem Grund wandern jedes Jahr Tausende von Tibetern über die Grenze, um im Exil in ihrer Sprache unterrichtet zu werden. Durch das Bauen von neuen Gebäuden und der Abriss von Klöstern und einheimischen Bauten, wird die Tibetische Kultur nach und nach vedrängt, was einem kulturellen Genozid gleichkommt. Seit der Besatzung Chinas in Tibet sind hauptsächlich in der Kulturrevolution ca. 1 Mio. Tibeter ums Leben gekommen.Opferanzahl pro 1000 Einwohner: ca. 200; 20%
Ost-Turkestan
Ost-Turkestan unterlag ähnlichen Maßnahmen durch China wie Tibet. Dies umschließt den Einmarsch der Volksbefreiungsarmee im Jahre 1949, Schließungen von Schulen und Vorlesungen in der uigurischen Sprache, Umsiedlung von Han-Chinesen, die inzwischen knapp über 50% der Bevölkerung in der Hauptstadt Ürümqi ausmachen, mit ein. Allein von 1949 bis 1973 nahm der Anteil der Han-Chinesen von 3.7% auf 38% zu. In den 50er Jahren wurde zwangsweise das Lateinische Alphabet für die Uigurische Sprache eingeführt. Über 300.000 Uigurische Bücher über Geschichte und Kultur wurden in der Hauptstadt verbrannt. Durch Atomtests in den 60er Jahren bis Mitte 90er Jahre wurden Teile der Uigurischen Bevölkerung erhöhter Strahlung ausgesetzt. Der daraufhin entstehende Widerstand der Uiguren wurde dann mit Gewalt durch die Armee niedergeschlagen. Einzigartig in China jedoch ist die Begründung Pekings für derzeitige Maßnahmen. Der 11. September 2001 wurde zum Anlass genommen, das 7,2 Mio. große muslimische Volk stärkeren Repressalien ausszusetzen. So wurden unter Vorwand der "Terroristenbekämpfung" bereits über 3000 Uiguren als "ethnische Separatisten, Terroristen und religiöse Extremisten" inhaftiert und nachweislich über 20 hingerichtet. Neben der Schließung von Moscheen, dem Bebauen heiligen Bodens mit Einkaufszentren und der Mißachtung des Ramadans wurden zusätzlich neue Regelungen eingeführt, die vorsehen, dass Sicherheitskräfte an den Eingängen der Moscheen Personen unter 18 Jahren den Zutritt verwehren. Zusätzlich müssen akademische Uiguren, geistliche und andere Personen in Schlüsselpositionen sich einer politisch kommunistischen Schulung unterziehen. Aufgrund der reichen Bodenschätze mit großen Erdöl-, Erdgas-, Platin-, Gold-, Silber-, Eisen-, Blei- und Kupfervorkommen, wird die Volksrepublik China an der Besetzung weiter festhalten, und bekräftigte das mit den Worten, den Uigurischen Widerstand "auszulöschen". Trotz der Verneinung terroristischer Aktivitäten nehmen in letzter Zeit allerdings Anschläge zu, die jedoch als Verzweiflungsakt gegen eine völlige kulturelle Entwurzelung interpretiert werden müssen. Der Autonomiestatus wird in dieser Region von Peking zunichte gemacht. Desweiteren wird den USA der Vorwurf gemacht, Separatismus in der Region zu fördern, weil u.a. der einzige, unabhängige, uigurische Radiosender in Washington für die Exil-Uiguren steht.
Geschätze Opferzahl in Folge der Besetzung: ca. 250.000 - 1.0 Mio.; entspricht ca. 3% bis 14% der Bevölkerung
siehe auch: Xinjiang
Weblinks
UdSSR
DDR
In der DDR gab es keine Massenvernichtungen, allerdings eine nicht zu vernachlässigende Anzahl von Einzelschicksalen, die psychischen Terror oder Folter über sich ergehen lassen mussten.Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Deutschland in vier Zonen eingeteilt, aus denen zum einen die Bundesrepublik hervorging, zum anderen aus der sowjetischen Besatzungszone die DDR, die einen Sozialismus bzw. Kommunismus unter Aufsicht der UdSSR anstrebte. Bereits 1946 vereinigten sich SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei (SED), welche bereits 3 Monate nach der Staatsgründung das Ministerium für Staatssicherheit, in der Kurzform oft als STASI bezeichnet, gründete, um die Bevölkerung zu überwachen. Der Beschluss, eine Erhöhung der Arbeitsnorm einzuführen, endete am 17. Juni 1953 in einem großen Volksaufstand in der DDR, der durch sowjetische Truppen blutig niedergeschlagen wurde. Schuld für den Aufstand habe laut dem ZK der SED der Westen, der den "faschistischen Putsch" lenkte. Aufgrund der hohen Abwanderung in die BRD in den folgenden Jahren, begann am 13. August 1961 der Mauerbau. Mit Todesstreifen, Selbstschussanlagen, Wachhunden und Soldaten wurden die Bürger in Mitteldeutschland davon abgehalten, nach Westdeutschland zu gehen. Nach Schätzungen mussten sich 75.000 Menschen wegen sogenannter Republikflucht vor den Gerichten der DDR verantworten, die mit mehreren Jahren Gefängnis bestraft wurde. Sind Familienangehörige geflohen, so erfolgten Hausdurchsuchung und Observation der Zurückgebliebenden durch die STASI. Dabei wurden Wanzen gelegt, das Telefon abgehört, Familienmitglieder verhört, Freunde der Familie befragt und Kollegen auf der Arbeit um inoffizielle Mitarbeit gezwungen, um die Angehörigen zu überwachen. Ziel war u.a. herauszufinden, was der Grund für die Flucht war, ob eine Fluchthilfe stattgefunden hat oder wo sich noch wichtige Papiere der geflüchteten Person befinden, die andersweitig in den Westen geschleust werden sollten. Unterstützung erhielt die STASI u.a. aus käuflichen Spionen des Bundesnachrichtendienstes im Westen, der in der Regeln sich um die Aufnahme der Flüchtlinge kümmerte. Einzigartig in der Geschichte ist der Bürokratie- und Überwachungsumfang der STASI, die für alle Personen in gehobenen Positionen, Politikern aus dem Westen, Flüchtlingen und Personen, die mit ihnen in Kontakt stehen und anderen auffälligen Menschen eine Akte anlegten. Ziel war obendrein, in jeder Schulklasse, auf jeder Kasernenstube und sonstigen Gruppierungen Inoffzielle Mitarbeiter - in der Kurzfom IM, von der Bevölkerung jedoch als Spitzel bezeichnet - zu integrieren. Wer sich auffällig oder sich mit der sozialistischen und kommunistischen Lehre nicht konform verhielt, wurde entweder physisch mit Gefängnis oder Folter bestraft, oder ihm wurde der Zugang zu einer höheren Schule oder Universität verwehrt. Dank der Bundesrepublik kam es in den letzen Jahren des Bestehens der DDR gezielt zu Käufen von Ausreiseanträgen von Familienmitgliedern, um Flüchtlinge und Familienangehörige im Westen wieder zu vereinigen. Der Ausreiseantrag wurde dann meistens mit Enteignung der Antragssteller nach einer Zeit von bis zu mehreren Jahren genehmigt. Politische Gefangene, die jedoch keine Bezugsperson im Westen hatten, wurden teilweise auf das grausamste im Gefängnis behandelt und gefoltert. Folterer und Peiniger wurden bis heute kaum bestraft, auch die sogenannten Mauerschützen, die Personen bei der Flucht erschossen haben, wurden äußerst milde vor Gericht behandelt. Über Recherchen im Museum für Deutsche Geschichte konnte herausgefunden werden, dass mindestens 899 Menschen an der innerderdeutschen Grenze auf der Flucht ermordet wurden.
siehe auch: Walter Ulbricht, Willi Stoph, Erich Honecker, Egon Krenz
Weblinks