Verantwortungsbewusstsein
Verantwortungsbewusstsein ist die subjektive Widerspiegelung von Verantwortung. Es äußert sich in der Einstellung zu Menschen, Dingen oder Vorhaben, die von der Verantwortung tragenden Person abhängig sind. Der verantwortungsbewußte Mensch ist sich dieser Abhängigkeit bewußt und fühlt sich verpflichtet, das Notwendige zu tun, um positives für den oder die abhängigen Menschen, Dinge oder Vorhaben zu bewirken bzw. Schaden von ihnen abzuwenden.Verantwortungsbewusstsein ist eine charakterliche Eigenschaft, die wesentlich moralisch bedingt ist. Sie setzt eine persönliche Identifikation mit sittlichen Wertforderungen, moralischen Prinzipien und politischen Grundsätzen voraus und tritt als Verpflichtung in Erscheinung. Sie ist eng verbunden mit Gewissenhaftigkeit, Gründlichkeit, Umsicht und Treue, im Gegensatz zu Gleichgültigkeit, Verantwortungslosigkeit und Indifferenz.
Es ist ein wesentliches Ziel der Erziehung heranwachsender Menschen, das über Stufen der Eigenverantwortung in Form von Verpflichtungen für sich selbst bis zur Fremdverantwortung, d.h. der Verpflichtung für andere Personen, verlaüft.
Verantwortungsbewusstsein entwickelt und differenziert sich insbesondere im sozialen Handeln auf der Grundlage eigener Entscheidungen. Die emotionale Komponente des Verantwortungsbewusstseins ist Verantwortungsgefühl.
Siehe auch: Verantwortungsethik
Literatur
- Hans Jonas: Das Prinzip Verantwortung: Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation, Bibliothek Suhrkamp Bd.1005. 4. Aufl. 1998. 413 S. 18,5 cm. Gebunden. 416gr., ISBN 3-518-22005-5, KNO-NR: 03 67 00 91