Vera Lengsfeld
Vera Lengsfeld (* 4. Mai 1952 in Sondershausen, Thüringen) ist eine deutsche Politikerin.Nach dem Abitur studierte sie Philosophie an der Humboldt-Universität in Berlin. Im Anschluss an das Studium arbeitete sie als Lektorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Akademie der Wissenschaften der DDR. Seit 1975 war sie Mitglied der SED, aus der sie 1983 wegen ihres Protestes gegen die Stationierung sowjetischer Atomraketen in der DDR ausgeschlossen wurde. Im Januar 1988 wurde sie am Rande der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration Berlin verhaftet und anschließend wegen Versuchter Zusammenrottung zu einer Haftstrafe verurteilt. Im Februar 1988 wurde sie dann nach Großbritannien abgeschoben, von wo aus sie am 9. November 1989 zurückkehrte. Im Zuge der Wende trat die Bürgerrechtlerin in die Grüne Partei der DDR ein und wurde für diese am 18. März 1990 in die Volkskammer der DDR gewählt, der sie bis zu deren Auflösung am 2. Oktober 1990 angehörte.
Mit den Wahlen am 2. Dezember 1990 wurde Vera Lengsfeld für Bündnis 90, dem sich die Grüne Partei angeschlossen hatte, Mitglied des Deutschen Bundestages, dem sie seitdem angehört. Weil sich Bündnis90/Die Grünen, wie sich die Partei seit dem Zusammenschluss mit den West-Grünen 1993 nennt, ihrer Meinung nach nicht deutlich genug von der PDS abgrenzte, trat sie 1996 aus dieser Partei aus und ist seit dem 17. Dezember 1996 Mitglied der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Bei den Wahlen zur 14. Wahlperiode des Bundestages am 27. September 1998 wurde sie über die Landesliste der CDU in Thüringen gewählt und bei der Wahl am 22. September 2002 über die gleiche Liste wiedergewählt.
Obwohl sie ursprünglich eher undogmatisch linke bzw. grüne Ansichten vertrat, hat sie sich in den vergangenen Jahren eher rechtskonservativen Positionen zugewandt. Das kommt auch in einem Interview mit der rechtsintellektuellen Wochenzeitung Junge Freiheit im Dezember 2003 zum Ausdruck, in dem sie Martin Hohmann gegen eine „inszenierte Treibjagd“ in Schutz nahm.