Ver.di
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. (ver.di) ist eine Gewerkschaft des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) mit Sitz in Berlin.]]
Sie entstand 2001 durch Zusammenschluss folgender Einzelgewerkschaften:
- Deutsche Angestellten-Gewerkschaft e.V. (DAG)
- Deutsche Postgewerkschaft e.V. (DPG)
- Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen e.V. (HBV)
- IG Medien - Druck und Papier, Publizistik und Kunst e.V. (IG Medien)
- Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr e.V. (ÖTV)
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2 Geschichte 3 Entwicklung und Lage 4 Kritik 5 Weblinks |
Am 18. März 2001 hatten die Verschmelzungskongresse der fünf Gewerkschaften in Berlin beschlossen, gemeinsam die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft zu bilden. Seit dem Eintrag ins Vereinsregister am 2. Juli 2001 hat ver.di die Nachfolge der fünf Gründungsorganisationen auch rechtlich angetreten.
ver.di hat rund 2,7 Millionen Mitglieder aus mehr als tausend Berufen und ist somit die größte Einzelgewerkschaft des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
Vorsitzender der ver.di ist seit Gründung der Gewerkschaft Frank Bsirske, vor 2001 Vorsitzender der ÖTV.
ver.di leidet wie viele andere Gewerkschaften unter einem großen Haushaltsloch und Mitgliederverlusten; so musste im Jahr 2003 ein Personalkostendefizit von rund 59 Millionen Euro verzeichnet werden (Frank Bsirske in "Die Welt" vom 15. Oktober 2003). Seit Januar 2004 sollen die derzeit 5000 Arbeitsplätze auf ca. 4200 reduziert werden.
Zum 1. Juli 2003 hatte ver.di 2,688 Millionen Mitglieder gezählt, 50.000 weniger als Ende 2002 und 200.000 weniger als bei der Gründung von ver.di im März 2001. Grund für diesen Rückgang ist laut ver.di vor allem der Arbeitsplatzabbau in vielen Branchen, wie dem öffentlichen Dienst, der Druckindustrie und im Bankengewerbe. Die Gesamtbeiträge der ver.di-Mitglieder liegen derzeit (Ende 2003) bei rund 430 Mio. Euro.
Kritiker halten Ver.di vor, sie widersetze sich mehr als andere Gewerkschaften den Forderungen von Wirtschaftsexperten, Reformmaßnahmen zu Lasten der Arbeitnehmer in Deutschland schnell voranzutreiben. Sie setzte trotz der internationalen Verstärkung der Konkurrenzsituation aus Osteuropa oder Asien weiterhin auf Maßnahmen, die höhere Löhne und weniger Flexibilisierung bewirken sollten.
Vor dem Hintergrund der These, dass für Arbeitnehmer negative Reformen wie Verlängerung der Arbeitszeit, Einfrieren des Lohnniveaus oder Erleichterung von Entlassungen postiv auf den Arbeitsmarkt wirken sollen, wird ver.di vorgeworfen, die Arbeitnehmerinteressen über die der Arbeitslosen zu stellen.
Traditionell treten arbeitslos gewordene Arbeitnehmer aus ihrer Gewerkschaft aus. Dies berührte auch ver.di. Die Mitgliederentwicklung der letzten Jahre offenbart, dass Gewerkschaften mehr als je zuvor finanziell nicht nur von Arbeitenden, sondern eben auch von anderen Bevölkerungsgruppen abhängig sind. Daher wird von Wirtschaftsexperten vermutet, dass – ähnlich wie etwa in Skandinavien – ein Umlenken von ver.di hin zu beschäftigungsfördernden Maßnahmen eintreten wird, sobald die finanzielle Mittel der Gewerkschaft stärker aufgezehrt sind.
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