Venus (Planet)
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Radarbild der Topografie der Venus Quelle: NASA | |||||||
Eigenschaften des Orbits | |||||||
Aphel | 108,94 Mio. km 0,728 AE | ||||||
Mittlerer Radius | 108,21 Mio. km 0,723 AE | ||||||
Perihel | 107,48 Mio. km 0,718 AE | ||||||
numerische Exzentrizität | 0,0067 | ||||||
Siderische Periode | 224,701 Tage | ||||||
Synodische Periode | 583,92 Tage | ||||||
Ø Orbitalgeschwindigkeit | 35,0214 km/s | ||||||
Inklination | 3,39471° | ||||||
Kleinster Erdabstand | 38,2 Mio. km | ||||||
Größter Erdabstand | 261,0 Mio. km | ||||||
Physikalische Eigenschaften | |||||||
Durchmesser am Äquator | 12103,6 km | ||||||
Oberflächeninhalt | 460,2 Mio. km2 (0,902-fache der Erde) | ||||||
Masse | 4,8685 × 1024 kg (0,815 Erdenmassen) | ||||||
Mittlere Dichte | 5,243 g/cm3 | ||||||
Schwerkraft an der Oberfläche | 8,87 m/s² (0,905-fache der Erde) | ||||||
Rotationsperiode | 243 Tage 0 Std. 1,25 Min. (gegenläufig) | ||||||
Neigung der Drehachse | 177,36° | ||||||
Albedo | 0,65 | ||||||
Fluchtgeschwindigkeit | 10,36 km/s | ||||||
Temperatur an der Oberfläche |
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Eigenschaften der Atmosphäre | |||||||
Druck | 92 bar | ||||||
Kohlendioxid | 96,5% | ||||||
Stickstoff | 3,5% | ||||||
Schwefeldioxid | 150 ppm | ||||||
Argon | 70 ppm | ||||||
Wasser | 20 ppm | ||||||
Kohlenmonoxid | 17 ppm | ||||||
Helium | 12 ppm | ||||||
Neon | 7 ppm |
-Raumsonde Pioneer-Venus, die die Venus erforschte. Es zeigt ein computergeneriertes Geländemodell der Sif Mons auf der Venus.]]
Die Venus ist der zweite Planet des Sonnensystems. Nach dem Mond ist sie das hellste Objekt am Nachthimmel. Da sie morgens und abends am besten sichtbar ist, wird die Venus auch Morgenstern bzw. Abendstern genannt. Sie wird zu den erdähnlichen (terrestrischen) Planeten gerechnet. Zeichen: ♀
Table of contents |
2 Monde 3 Erforschung 4 Beobachtung 5 Venusdurchgang 6 Kulturgeschichte 7 Weblinks |
Aufbau
Die Venus hat eine Atmosphäre, die hauptsächlich aus Kohlendioxid und zu einem kleineren Anteil aus Stickstoff besteht. Auf der Oberfläche ist der Luftdruck ungefähr neunzigmal so groß wie auf der Erde, und die Temperatur beträgt mehr als 450 ºC. Sie liegt damit über der Oberflächentemperatur des sonnennächsten Planeten Merkur. Trotz der extrem langsamen Rotation gibt es keine größeren Wetterunterschiede zwischen der Tag- und der Nachtseite. Der hohe Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre verursacht einen starken Treibhauseffekt, der verantwortlich für die lebensfeindlichen Bedingungen ist.
In Höhe der Wolken herrschen Windgeschwindigkeiten von 350 km/h, doch an der Oberfläche sind die Winde relativ schwach. Wegen des hohen Luftdrucks sind aber selbst solch schwache Winde in der Lage, eine erhebliche Kraft auf Objekte auszuüben.
Die Wolken bestehen aus Schwefeldioxid und Schwefelsäure und bedecken den Planeten lückenlos, so dass aus dem All keine Oberflächendetails sichtbar sind. Temperaturen am oberen Ende der Wolkenschicht betragen etwa -45 °C.
Auf der Venus befinden sich zwei kontinentartige Strukturen, die sich über die riesigen Ebenen der übrigen Venus erheben. Der nördliche Kontinent heißt Ishtar Terra und entspricht in der Größe in etwa Australien. Hier befinden sich die Maxwell Montes, die höchsten Berge der Venus. Der südliche Kontinent, Aphrodite Terra, ist etwa so groß wie Südamerika. Mit Ausnahme der Maxwell Montes sind alle Oberflächenstrukturen der Venus nach Frauen benannt. Krater gibt es auf der Venus so gut wie nicht, da die dichte Atmosphäre kaum Meteoriten durchlässt. Auf einigen der Venusgebirge wurden auf Radarbildern "Schneekappen" festgestellt, die bei den dort herrschenden Temperaturen nicht aus Wassereis bestehen können. Neueste Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass diese Kappen aus Schnee unterschiedlicher Bleisalze besteht.
Etwa 90 % der Venusoberfläche bestehen aus Lava, was den Schluss zulässt, dass sie vor nicht zu ferner Zeit eine massive Umstrukturierung erfahren hat. Nach neuen Erkenntnissen sind bestimmte Regionen der Venus noch immer vulkanisch aktiv. Das Innere der Venus gleicht wahrscheinlich dem der Erde.
Die Venus rotiert im Gegensatz zu allen anderen Planeten in Ost-West-Richtung, d.h. auf ihr geht die Sonne im Westen auf. Es ist nicht bekannt, weshalb sich die Venus in dieser Hinsicht so einmalig verhält. Einer Theorie zufolge könnte die umgekehrte Rotation das Resultat einer Kollision mit einem Asteroiden sein.
Monde
Die Venus hat keine Mondee. Trotzdem behauptete der italienische Astronom Giovanni Domenico Cassini im Jahr 1672, einen solchen entdeckt zu haben und nannte ihn Neith. Bis 1892 war der Glaube an einen Venusmond verbreitet, bevor sich herausstellte, dass anscheinend Sterne irrtümlich für einen Mond gehalten worden waren.
Erforschung
Aufgrund der dichten, geschlossenen Wolkendecke war eine Erforschung der Oberfläche des Planeten erst durch radioastronomische Verfahren und die Venus-Sonden möglich. Seit 1961 wurde die Venus mittels unbemannter Sonden erforscht. Nach anfänglichen Rückschlägen verliefen die späteren Missionen der Sowjetunion und der USA sehr erfolgreich, darunter Cassini, Galileo, Magellan, Mariner, Pioneer-Venus, VeGa und Venera. Die nächste geplante Mission ist die Raumsonde Venus Express der ESA.
Beobachtung
Weil Venus ein innerer Planet ist, kann sie von der Erde aus gesehen,
nie der Sonne gegenüberstehen (Opposition).
Stattdessen gibt es eine untere Konjunktion (Venus zwischen Sonne und Erde) und eine obere Konjunktion (Sonne zwischen Venus und Erde).
Von der Erde aus gesehen ist die Venus immer in der Nähe der Sonne zu finden. Ist die Venus östlich der Sonne, kann sie als Abendstern am Westhimmel beobachtet werden, ist die Venus westlich der Sonne, kann sie als Morgenstern am Osthimmel beobachtet werden. Hierbei sind Sichtbarkeitszeiten von bis zu 4,5 Stunden (vom Venusaufgang bis zum Sonnenaufgang bzw. vom Sonnenuntergang bis zum Venusuntergang) möglich. Wegen ihrer großen Helligkeit und ihres größeren maximalen Winkelabstandes ist Venus viel leichter zu beobachten als Merkur. Bei klarem Wetter kann sie zur Zeit der größten Elongation unter Umständen sogar am Tag mit freiem Auge gesehen werden. Zieht sie während der unteren Konjunktion in großem nördlichen oder südlichen Abstand an der Sonne vorbei, so kann Venus für einige Tage (bei Vorbeizug nördlich der Sonne auf der Nordhalbkugel und bei Vorbeizug südlich der Sonne auf der Südhalbkugel) sowohl am Abend- als auch am Morgenhimmel gesehen werden.
Die maximale Winkelentfernung (Elongation) von Sonne und Venus beträgt 48 Grad. Alle 8 Jahre wiederholen sich ähnliche Sichtbarkeiten der Venus.
Venusdurchgang
Trifft die untere Konjunktion mit dem Knotenpunkt der Venusbahn (Schnittpunkt mit der Ekliptik) zusammen, steht die Venus genau
vor der Sonnenscheibe, und es kommt zu einem Venusdurchgang
(Venustransit). Der letzte Venusdurchgang erfolgte am 8. Juni 2004,
zwischen ca. 07.15 und 13.23 Uhr MESZ und konnte von ganz Europa aus beobachtet werden. Weitere Daten von Venusdurchgängen (gregorianischer Kalender):
- 5. Juni 1518
- 2. Juni 1526
- 7. Dezember 1631 (von Kepler vorausberechnet, in Europa nicht sichtbar)
- 4. Dezember 1639 (von Jeremiah Horrocks berechnet und beobachtet)
- 6. Juni 1761 (weltweit koordinierte Beobachtungsexpeditionen)
- 3. Juni 1769
- 9. Dezember 1874
- 6. Dezember 1882
- 8. Juni 2004
- 6. Juni 2012 (in Mitteleuropa nur Ende sichtbar)
- 11. Dezember 2117
- 8. Dezember 2125
- 11. Juni 2247
- 9. Juni 2255
Kulturgeschichte
Im antiken Griechenland bezog man diesen Planeten auf die Göttin Aphrodite. In der Astrologie ist die Venus unter anderem das Symbol des Bindungsvermögens.
Weblinks
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