Vela (Satellit)
Die Vela-Satelliten (von span.: velar beobachten) waren eine Serie von amerikanischen Überwachungssatelliten, die dazu gedacht waren oberirdische Atombombentests anhand der von ihnen ausgesandten Gammastrahlung lückenlos vom Weltall aus auf der gesamten Erde festzustellen. Sie waren ein Instrument zur effektiven Überprüfung der Einhaltung des Vertrags über das Verbot von Atomwaffentests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser von 1963 (Partieller Teststopp-Vertrag, Partial Test Ban Treaty, PTBT) zwischen den USA, der UdSSR und Großbritannien. Überraschenderweise brachten sie jedoch der Gammaastronomie neue Impulse, indem sie die Gammablitze aus den Tiefen des Weltalls entdeckten.
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Vela-Serien
Zunächst wurden sechs Satelliten in den Orbit gebracht, welche jeweils für 5 Jahre im Dienst waren: Vela 1 und 2 am 17.10.1963, Vela 3 und 4 am 17.7.1964, Vela 5 und 6 am 20.7.1965. Diese Satelliten konnten nur Gammastrahlung aus dem Weltall nicht aber aus der Erdatmosphäre feststellten. Da diese Serie recht erfolgreich war, wurde eine Serie erweiterter Vela-Satelliten in den Orbit gebracht, welche zusätzlich neben einigen wissenschaftlichen Instrumenten auch mit Instrumenten zur Erkennung von Atombombenexplosionen in der Atmosphäre ausgestattet und jeweils für mehr als 10 Jahre im Betrieb waren: Vela 7 und 8 am 28.4.1967, Vela 9 und 10 am 23.5.1969, Vela 11 und 12 am 8.4.1970. Die letzten 3 Vela-Satelliten wurden 1985 abgeschaltet.
Allgemeiner gebräuchlich sind jedoch die Bezeichnungen der Vela-Satelliten nach den gleichzeitig ins All geschickten Paaren, also Vela 1A und 1B für Vela 1 und 2 bis Vela 6A und 6B für die letzten.
Siehe auch: Gammaastronomie, Gammablitze, Radioaktivität, Atombombe
Ergebnisse
mysteriöse Gammablitze
Die Vela-Satelliten entdeckten zahlreiche unbekannte kurze Gammastrahlenereignisse so genannte Gammablitze, die lange Zeit mysteriös waren. Man fand jedoch 1973 heraus, dass diese nicht von der Erde, sondern aus den Tiefen des Weltall stammten. Die Vela-Satelliten waren somit ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Gammaastronomie. Ein Großteil der Ausbeute der Vela-Satelliten war also somit ganz unerwartet nicht die militärische Überwachung, sondern die Erforschung des Weltalls.militärische Überwachung
Ihren Hauptzweck, die Überprüfung des Stopps oberirdischer Atombombentests (die zu einer signifikanten Steigerung der Hintergrundradioaktivität auf der gesamten Erde führten) durch die Unterzeichnerstaaten erreichten sie jedoch. Die Unterzeichner des Abkommens hielten sich tatsächlich daran, auch wenn China und Frankreich noch längere Zeit oberirdische Tests durchführten (letzter oberirdischer Test am 16.10.1980 von China). Nur ein einziger Vorfall der von den Vela-Satelliten registrierten Atombombenexplosionen ist bis heute umstritten: Der Vorfall vom 22.9.1979 im Südatlantik vor Südafrika, bei dem einer der mittlerweile nicht mehr vollständig funktionsfähigen Satelliten die Explosion einer kleinen Atombombe registrierte. Bis heute ist unklar ob dieser Test je stattfand, da es trotz sofortiger intensiver Nachforschungen in der vermuteten Region keine signifikanten Anzeichen eines oberirdischen Atomwaffentests gab und die vermuteten Verursacher Südafrika und oder Israel dieses nie offiziell zugaben bzw. nie eindeutig widerlegten.Weblinks
http://leonardo.jpl.nasa.gov/msl/QuickLooks/velaQL.html - technischer Überblick erste Vela-Serie (englisch)
http://samadhi.jpl.nasa.gov/msl/QuickLooks/advelaQL.html - technischer Überblick erweiterte Vela-Serie (englisch)
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/htmltest/jbonnell/www/grbhist.html - Zusammenfassung der Vela-Missionen (englisch)
http://nuclearweaponarchive.org/Safrica/Vela.html - Ausführlicher Bericht über den Vorfall vom 22.9.1979 (englisch)