Vektorraum
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Der Vektorraum ist das fundamentale Konzept der Linearen Algebra; Anwendungen finden sich in fast allen Zweigen der Mathematik.
Prototyp eines Vektorraums ist der zwei- oder dreidimensionale, geometrisch anschauliche Euklidische Raum. In der Abstraktion zum Vektorraum erlaubt man beliebige, auch unendliche Dimensionen. Als Vektoren, also Elemente des Vektorraums, lässt man auch Objekte wie Funktionen oder Matrizen zu, die aus einem außergeometrischen Kontext stammen. Entscheidend ist nur, dass die Elemente eines Vektorraums den aus der Geometrie abstrahierten Regeln für die Addition und Streckung von Vektoren genügen.
Die Streckung eines Vektors erfolgt durch äußere Multiplikation mit einer skalaren Zahl; dementsprechend ist ein Vektorraum immer ein Vektorraum über einem bestimmten Zahlkörper. In den meisten Anwendungen legt man den Körper der reellen oder den der komplexen Zahlen zugrunde.
Table of contents |
2 Beispiele 3 Eigenschaften 4 Spezielle Vektorräume 5 Untervektorraum / Teilvektorraum |
Eine Menge V heißt Vektorraum über einem Körper K oder K-Vektorraum, wenn zwei Verknüpfungen,
Für alle Vektoren u, v, w aus V und alle
Skalaree a, b aus K gilt:
Anschauliche Vektorräume sind die 2-dimensionale Ebene oder der 3-dimensionale Raum mit den Pfeilklassen (Verschiebungen) als Vektoren und den reellen Zahlen als Skalaren. Wir betrachten die 2-dimensionale Euklidische Ebene:
Mit einem Skalar a = 3 aus der Menge der reellen Zahlen ist die Skalarmultiplikation:
Vektorräume können jedoch auch abstrakter aussehen. So kann V etwa die Menge der Geraden sein. Beispiele für Geraden sind etwa:
Oft besitzt ein Vektorraum neben seiner algebraischen auch noch eine damit verträgliche topologische Struktur; er ist dann ein topologischer Vektorraum.
In vielen Vektorräumen ist es möglich, die Länge eines Vektors anzugeben, die etwas abstrakter seine Norm genannt wird: der Vektorraum ist dann ein normierter Raum. Eine Norm induziert stets eine Metrik und damit auch eine Topologie.
Oft ist es sinnvoll und möglich, auch den Winkel zwischen Vektoren zu definieren. Das geschieht mit Hilfe des Skalarprodukts (nicht zu verwechseln mit der Skalarmultiplikation!); der Vektorraum ist dann ein Innenproduktraum.
In einem metrischen Raum ist das analytische Konzept der Konvergenz anwendbar; ein metrischer Raum, in dem jede Cauchy-Folge konvergiert, heißt vollständig. Ein vollständiger normierter Raum heißt Banach-Raum, ein vollständiger Innenproduktraum heißt Hilbert-Raum.
Die Quantenmechanik arbeitet mit Hilberträumen, deren Elemente Elektronenwellenfunktionen sind.
Ein Tangentialraum enthält die lokale Vektorraumstruktur einer differenzierbaren Mannigfaltigkeit.
Aus einem Vektorraum kann man duch Bildung von Äquivalenzklassen einen weiteren Vektorraum, den Quotientenraum, konstruieren.
Wir betrachten den oben angegebenen K-Vektorraum V.
V' ist ein Untervektorraum oder auch Teilvektorraum von V, falls die folgenden Bedingungen gelten:
Sei V ein Vektorraum über dem Körper der reellen Zahlen zum Quadrat: . Ein möglicher Untervektorraum ist , da er die o.g. Bedingungen des Untervektorraums erfüllt. Anschaulich ist V eine Ebene, und M ist eine Gerade aus dieser Ebene, wobei eine Koordinate stets 0 ist.
Formale Definition
definiert sind, die den folgenden zehn Bedingungen genügen:
Bemerkungen:
Beispiele
Euklidische Ebene
Die Summe zweier Verschiebungen ist wieder eine Verschiebung:
Der Nullvektor ist 0 = ( 0 , 0 ), d.h. keine Verschiebung.Ein einfacher abstrakter Vektorraum
Die Summe zweier Geraden ist wieder eine Gerade:
Der Nullvektor ist die Funktion
Mit einem Skalar a = 3 aus der Menge der reellen Zahlen ist die Skalarmultiplikation:
Eigenschaften
Jeder Vektorraum besitzt eine Basis.Spezielle Vektorräume
Untervektorraum / Teilvektorraum
Beispiel:
siehe auch Hierarchie mathematischer Strukturen, Raum (Mathematik)