Veit Stoß
Veit Stoß (* um 1447 in Horb, † 1533) war einer der bedeutendsten Bildhauer und -schnitzer der Spätgotik.
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2 Hauptwerke 3 Werke 4 Literatur |
Leben
Veit Stoß kam 1473 nach Nürnberg und ging 1477 nach Krakau und war dort bis 1496 tätig. 1496 kehrte Stoß nach Nürnberg zurück, wo er ebenfalls eine sehr fruchtbare Tätigkeit in der Anfertigung von in Holz geschnitzten Altären, Gruppen und Einzelfiguren entfaltete.
Stoß ahmte 1503 Siegel und Unterschrift eines Konkurrenten nach. Wegen Fälschung wurde er mit der Durchstoßung beider Wangen mit glühendem Eisen gebrandmarkt und durfte die Stadt nicht ohne Genehmigung des Rates verlassen. Weil er dagegen verstieß, wurde er 1506 erneut verhaftet. Ein von Kaiser Maximilian I. ausgestellter Gnadenbrief wurde vom Rat der freien Reichsstadt als Einmischung in die innerstädtischen Angelegenheiten zurückgewiesen. Maximilian zog ihn 1512 bei der Planung für das Kaisergrab in der Hofkirche in Innsbruck heran. Veit Stoß verstarb verarmt.
Hauptwerke
Kraukauer Periode: Er schuf dort von 1477 bis 1484 mit dem Hochaltar für die Marienkirche den größten geschnitzten Flügelaltar der deutschen Gotik, in dessen Mittelschrein Tod und Himmelfahrt der Maria in überlebensgroßen, vollrunden Figuren, auf dessen Flügeln Szenen aus dem Leben Christi und der Maria in Reliefs dargestellt sind. Nach dem Tode des Königs Kasimir IV. 1492 arbeitete Stoß dessen Grabmal aus rotem Marmor für die Kathedrale zu Krakau. Gleichzeitig entstand die in Marmor ausgeführte Grabplatte des Erzbischofs Zbigniew Olesnicki im Dom zu Gnesen und bald darauf der Altar des heiligen Stanislaus für die Marienkirche zu Krakau.
Nürnberger Periode: Ein Relief mit der Krönung der Madonna im Germanisches Nationalmuseum zu Nürnberg, eine Statue der Madonna in der Frauenkirche, der Englische Gruß in der Lorenzkirche (1518 von Anton Tucher gestiftet), vom Gewölbe des Chors herabhängend und die Figuren des Engels und der Maria in einem mit sieben Medaillons geschmückten Kranz darstellend die Meisterschöpfung des Künstlers, das Kruzifix in St. Lorenz und die Rosenkranztafel im Germanischen Nationalmuseum.
In den Köpfen seiner Figuren spricht sich innige und zarte Empfindung aus; die Formengebung ist noch gebunden und der Faltenwurf von der Manier des spätgotischen Stils beherrscht.
Werke
Literatur
Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Eintrag in Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage von 1888-90