Varusschlacht
Die Varusschlacht oder Schlacht am Teutoburger Wald fand im Jahre 9 n. Chr. statt. Die Soldaten der Römer erlitten eine vernichtende Niederlage gegen die Germanen. Die Schlacht stellte einen Einschnitt für die auch später noch fortdauernden Versuche des Römischen Reiches dar, Germanien zu einer römischen Provinz zu machen.
Nach der Unterwerfung Germaniens zwischen Rhein und Elbe im Jahre 12 v. Chr errichteten die Römer eine Reihe von befestigten Legionslagern in Germanien und schlossen mit den Germanen Bundesverträge. Nach einigen Jahren der Ruhe wurde Publius Quinctilius Varus nach Germanien versetzt, um dort das römische Recht und insbesondere das römische Steuerrecht einzuführen. Varus ging ein Ruf der Brutalität und Korruptheit voran:
Historischer Hintergrund und Verlauf der Schlacht
Vorgeschichte
Sein Gegenspieler war Arminius, ein Fürst der Cherusker, in der deutschen Geschichtsschreibung zumeist als "Hermann" bezeichnet, der wahrscheinlich als Siegfried in die Nibelungensage einging. Arminius war in seiner Jugend als Geisel nach Rom gekommen und dort zum römischen Offizier ausgebildet worden. Er galt als verlässlicher Bundesgenosse und Vertrauter der Römer. Er wurde unter anderem in den römischen Ritterstand erhoben. Seine intensiven Kenntnisse des römischen Militärwesens befähigten ihn, dem römischen Heer eine der empfindlichsten Niederlagen beizubringen. Anders als sein Bruder, der Rom immer treu bleiben sollte, wandte sich Arminius gegen die römische Oberherrschaft in seinem Heimatland.
Mit Ankunft des Varus und der bevorstehenden Steuererhebung gelang es Arminius, die verfeindeten Stämme der Cherusker, Marser, Chatten und Brukterer zu einem Bündnis zu bewegen. Varus hatte durch ungeschicktes Taktieren das Ehrgefühl vieler germanischer Fürsten verletzt und Arminius war in der Lage gewesen, den germanischen Stämmen die Schwachstellen der römischen Militärtechnik deutlich zu machen.
Arminius spielte ein gefährliches Doppelspiel. Er wiegte Varus in dem Glauben, er sei ein treuer Verbündeter Roms. Er war darin so überzeugend, dass noch nicht einmal die Warnung des Fürsten Segestes an Varus ernst genommen wurde, Arminius plane einen Verrat gegenüber Rom. Segestes war der Vater von Thusnelda, der Ehefrau von Arminius, der diese gegen den Widerstand ihres Vaters geheiratet hatte.
Der Schlacht folgte ein weitgehender Rückzug der Römer aus Germanien. Im Jahre 14 n. Chr begann Germanicus Rachefeldzüge, in denen erneut viele Menschen auf beiden Seiten das Leben verloren. Die Feldzüge endeten, weil der Aufwand an Menschen und Material für die Römer zu hoch wurden. Letztendlich sorgte der Ausgang der Schlacht dafür, dass Germanien weitgehend außerhalb des römischen Machtbereichs blieb und eine andere Entwicklung erfuhr als beispielsweise das keltische Gallien. Dies war eine Entwicklung, die schließlich in die Völkerwanderung mündete und im 3 und 4. Jahrhundert zu eigenständigen germanischen Reichen auf römischem Boden führte.
Das strategische Ziel des Arminius war der Sturz der römischen Herrschaft im heutigen Nordwestdeutschland, das operative die Vernichtung der römischen Besatzungstruppen und das taktische Ziel das Locken der römischen Marschsäule in einen Hinterhalt. Der Sieg bei Kalkriese war das Ergebnis einer geschickten Planung, die sämtliche Schritte der Römer mit einkalkulierte. Ein besonderer Erfolg war aber das Schmieden einer standfesten Koalition aus mindestens 11 Stämmen sowie das Einbinden des selbstbewussten und stets auf seine Unabhängigkeit bedachten germanischen Adels und dieses über viele Jahre hinweg. Selbst einige militärische Rückschläge unter Germanicus konnten diese Arminius-Koalition nicht ernsthaft erschüttern.
Die katastrophale Niederlage des Jahres 9 n. Chr. hatte fast den völligen Rückzug Roms auf die Ausgangspositionen vor der Offensive von 12 v. Chr. zur Folge. Die Vernichtung der 3 Legionen, 6 Cohorten und 3 Alen war identisch mit dem Verlust römischer Kastellen zwischen Rhein und Weser sowie gleichbedeutend mit der Preisgabe aller darüber hinausgehenden Ambitionen. Das Konzept zum Schutze der Reichsgrenze durch vorgelagerte Stützpunkte und Einflussnahme auf einheimische Führer erwies sich trotzdem nicht als gescheitert. Die römische Herrschaft rechts des Rheines war damit natürlich nicht ausgelöscht.
Die germanische Kampfkraft ist zwischen der Lolliusniederlage (16 v. Chr.) und der Varusschlacht (9 n. Chr.) gewaltig gesteigert worden. Da dies nicht vorherzusehen war, fühlte sich Varus mit seinen 3 Legionen sehr sicher und konnte keineswegs erahnen, dass ein germanischer Aufstand gerade seiner Armee eine so vernichtende Niederlage bereiten konnte. Rom hatte daher Glück, dass die Gallier die für sie günstige Situation nicht zu einem Aufstand nutzten. Aber diese sahen richtig, dass die Katastrophe des Varus keine erfolgversprechende Basis für einen Aufstand war.
Es ist lange gerätselt worden, wo die Schlacht stattgefunden haben könnte. Da der Geschichtsschreiber Gaius Cornelius Tacitus vom saltus teutoburgensis schreibt, hat sich der Begriff von der Schlacht im Teutoburger Wald ergeben. Allerdings hat der früher Osning und heute Teutoburger Wald genannte Höhenzug seinen Namen erst viel später erhalten, so dass er mit Tacitus Ortsangabe vermutlich gar nichts zu tun hat. Das einzige archäologische Zeugnis vom Stattfinden der Schlacht fand sich um 1900 im Xantener Ortsteil Birten in Form eines Grabsteines für den dabei ums Leben gekommenen römischen Centurio Marcus Caelius. Das lebensgroße Bildnis zeigt den römischen Offizier in seiner vollen Uniform zwischen seinen beiden Adjudantenen, die bei dem Unternehmen ebenfalls zu Tode gekommen sind.
Theodor Mommsen hatte aufgrund der relativ großen Anzahl gefundener Goldmünzen mit dem Bildnis des Augustus bereits Ende des 19. Jahrhunderts vermutet, dass in dem Gebiet nördlich von Osnabrück zwischen Kalkrieser Berg und Großem Moor im Wiehengebirge in augusteischer Zeit wahrscheinlich Kampfhandlungen stattgefunden haben. Seit 1990 sind in dem Gebiet viele archäologische Funde wie Münzen, militärische Ausrüstungsgegenstände und Wallanlagen gemacht worden. Daneben deuten auch umfangreiche menschliche Skelettreste, teilweise mit Verletzungen durch Schwerter, auf das Stattfinden eines oder mehrerer Gefechte hin. Weiterhin sind auch die Funde einer Krieger- oder Prunk- Maske mit fehlender silberner Ausprägung und eine als Deichselende umfunktionierte Kuhglocke aus Bronze bemerkenswert. Am wichtigsten sind aber die Funde von Schleuderbleien, denn genau damit war eindeutig die Anwesenheit der Legionäre an diesem Ort bewiesen.
Nach den neuesten Forschungsergebnissen fanden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Kampfhandlungen bei Kalkriese statt. Die Gegend von Kalkriese bietet die Vereinigung von Hügeln, Wäldern und Mooren. Sie zeigt, dass sich ein wesentlicher Teil des Kampfgeschehens sowohl im Sumpfgebiet als auch am Rande von Gräben und zweifellos auch in waldreichem Gebiet abgespielt hat. Bei der Varusschlacht handelt es sich um ein mehrteiliges Schlachtgeschehen, das sich über drei Tage an völlig unterschiedlichen Orten erstreckte und aus einer Reihe von Gefechten bestand. Die Kampfhandlungen verteilten sich auf eine sehr lange Strecke von über 100 km. Diese Schlacht erinnert an die Schlacht am Trasimenischen See in einem Engpass zwischen Berg und See, wo im Jahre 217 v. Chr. innerhalb von nur drei Stunden 15.000 Römer ums Leben gekommen sind. Das Gelände war seinerzeit offenbar geeignet, einen Marschverband zu attakieren.
Der Weg durch die Kalkrieser-Niewedder Senke war eine der zentralen West-Ost-Verbindungen in Norddeutschland. Aus diesem Grund haben die Römer ihn auch gewählt. Auch eine Verbindung von erstrangiger Wichtigkeit konnte durch riskante Engen oder Schluchten führen, die nur unter der Voraussetzung politisch verlässlicher Verhältnisse gefahrlos passiert werden konnten. Hinzu kam das persönliche Marschgepäck der Legionäre, das nach den Berechnungen der Historikern durchaus 50 kg wiegen konnte und von den Soldaten auch getragen werden musste. Unter diesen Bedingungen betrug die täglich absolvierbare Wegstrecke bestenfalls 25 km, außerdem konnten die Legionäre mit dieser Belastung auf dem Rücken kaum ein effektives Gefecht führen. Wenn aber die Römer sich sicher fühlten, und zudem Kundschafter von vermeintlich verbündeten Germanenstämmen an der Spitze ritten, die aber in Wirklichkeit zu den Verschwörern gehörten, konnten die Germanen mit Hilfe kleiner blitzartiger Angriffe mit anschließendem sofortigen Rückzug den römischen Heeresverband langsam, aber sicher so schwächen, dass die Legionen innerhalb von drei Tagen vernichtet waren.
Das Gelände von Kalkriese wurde im Norden durch ein riesiges Hochmoor, im Süden durch das sich schräg zulaufende Wiehengebirge sanduhrartig eingeschnürt. Die Hangsandzone verengt sich an den Ost- und den Nordhängen des Kalkrieser Berges auf weniger als 100 m. Der Weg, der nicht mit einer gut ausgebauten Römerstraße verwechselt werden darf, war natürlich noch schmaler. Das galt ebenso für die Brücken, die über Bäche und Flüsse führten oder die zum Teil erst noch von der marschierenden Truppe gebaut werden mussten. Solche Engstellen lösten bei größeren Truppenverbänden unweigerlich Rückstaueffekte aus. Die Breite einer Kolonne hängt immer von der schmalsten Stelle des zu passierenden Weges ab. Die Marschlänge wird bei 3 Legionen, 3 Alen und 6 Kohorten sowie einem außergewöhnlich großen Tross und einer unbekannten Zahl von begleitenden Zivilisten mindestens 15-20 km betragen haben. Um eine optimale Wirkung zu erzielen, empfiehlt sich zuerst ein Angriff auf die Nachhut. Wenn diese stehen bleibt, um den Angriff zu erwidern, geht der Zusammenhalt mit der restlichen Marschkolonne verloren. Der im Extremfall in einigen Kilometern vom Kampfort Entfernung befindliche Oberbefehlshaber erfährt nur durch Gerüchte von den Vorgängen und kann so die Lage nicht übersehen, geschweige denn die richtigen Befehle erteilen. Die Gerüchte über einen Feind, den der Legionär nicht von vorne sieht, sondern der hinter dem eigenen Rücken angreift, verschlechtern die Kampfmoral. Die gleichzeitig einsetzenden heftigen Regengüsse machen den Gebrauch der Waffen unmöglich, beispielsweise werden die Schutzschilde aus Leder derartig vom Wasser durchtränkt, dass sie wegen ihres Gewichtes nicht mehr gehalten werden können. Weil die Marschkolonne mit dem Tross und den vielen Unbewaffneten durchsetzt war, konnten die Römer außerdem nicht ohne weiteres dicht aufschließen. Ihre einzelnen Abteilungen waren aufgrund der Taktik des "zerstreuten Gefechts" jeweils quantitativ schwächer als die angreifenden Stoßtrupps der Germanen. So erlitten die Legionäre erhebliche Verluste, ohne ihrerseits den Germanen nennenswerte Schläge zufügen zu können, denn diese zogen sich schon nach kurzer Zeit wieder auf die bewaldeten Anhöhen zurück. Die Möglichkeit zu einer offensiven Verteidigung ergab sich daher für die Römer nicht.
Die heutige Tätigkeit der Archäologen konzentriert sich im wesentlichen auf ein Gebiet namens Oberesch, das im wesentlichen vom Zug des Varus durchquert wird. Der Name des Gebietes deutet im übrigen auf eine Methode der Bodenverbesserung hin, die in Norddeutschland seit Jahrhunderten angewendet wird: Aus den nahen Moorgebieten sowie aus den eigenen Ställen wird immer wieder Material herangeschafft, um dem vom Anbau von Getreide ausgelaugten Boden zu düngen. Die heransgeschafften Mengen reichten aus, die ursprüngliche Erdoberfläche unter einer meterhohen Schicht verschwinden zu lassen und über 2000 Jahre hinweg zu konservieren.
Kennzeichnent für den Weg der Legionäre waren die besagten Münzfunde, bei denen sich interessanterweise immer wieder kleinere Siegelstücke fanden, mit denen normalerweise das Säckchen von Schreibutensilien verschlossen wurden. Ihr gehäuftes Auftreten in der Gegend von Kalkriese lässt die Vermutung aufkommen, dass das Vergraben der persönlichen Besitztümer der römischen Soldaten vor einem Gefecht von der Armee organisiert wurde, um je nach Ausgang des Gefechtes Eigentumskonflikte zu vermeiden und den beteiligten Soldaten ihre persönliche Habe zurückerstatten zu können. Für Verwundete und Tote werden demnach ähnliche Regeln vorhanden gewesen sein. Art, Menge und Verbreitung von aufgefundenen Münzen lassen allerdings den Schluss zu, dass es sich bei Kalkriese um eines unter vielen Kampffeldern der untergegangenen Legionen handelt. Die großräumige Streuung des gesamten Fundmaterials sowie der Münz-, Einzel- und Hortfunde macht die Interpretation als Verlustgut unwahrscheinlich. Die Gabelung des Fundstranges etwa 500 m westlich der Ausgrabungsstätte deutet dagegen auf ein unkoordiniertes und planloses Vorgehen der Römer während der Schlacht hin.
Germanicus besuchte im Jahre 15 n. Chr. das Schlachtfeld und bestattete die Gefallenen. Ganz in der Nähe fand eine unentschiedene Schlacht statt, die auch als "Schlacht von Barenau" bezeichnet wird. Beide Schlachtfelder können sich durchaus überlappt haben. Nur wenig später stellte Arminius den römischen General Caecina an den pontes longi (Bohlenweg), einer Stelle, die topographische Ähnlichkeiten mit dem Ort der Varusschlacht aufweist. Die Caecina-Schlacht ist von Tacitus bewusst als ein für die Römer positiv ausgehendes Gegenstück zur Varusschlacht gestaltet. Tatsächlich ist die Caecina-Schlacht in ihrem Verlauf der Varusschlacht ähnlich, weil sie viele Gemeinsamkeiten mit ihr aufweist. In kaum 10 km Luftliniendistanz zu Kalkriese haben Archäologen einen Bohlenweg aufgefunden, der dendrochronologisch in das Jahr 15 n. Chr. datiert werden kann, und wo man germanische Waffen mit Kampfspuren gefunden hat. Caecina konnte schließlich eine Wiederholung der Niederlage verhindern, in dem er den Tross und den Fahrzeugpark den Germanen zur Plünderung überließ und sich gleichzeitig mit seinen Truppen in Richtung Rhein absetzte.
In der neueren Zeit wurde der Versuch unternommen, bei dem jetzigen Stand der Forschung die schriftlichen Quellen und die archäologischen Überreste miteinander zu vergleichen. Der Schlachtbericht des Cassius Dio trifft im wesentlichen zu, seine Glaubwürdigkeit wurde dadurch ganz enorm gestärkt. Einzelheiten wie die Gabelung der römischen Marschsäule 500 m westlich von Kalkriese und die Anlage von Rasensodenmauern, die bereits von den Archäologen örtlich aufgefunden wurden, konnten neu gewonnen werden. Besonders wichtig ist, dass der römische Einfluss auf die Germanen größer war, als bisher zugegeben wird. Die Erhebung erfolgte also aus dem römischen Herrschaftsapparat selbst heraus und ohne diesen Rückhalt wäre weder die Logistik des Anschlages noch die Reichweite der Verschwörung zu erklären. Die Quantität der Armee des Arminius dürfte sich dabei in der Größenordnung von etwa 50.000 Mann bewegt haben.
Bezüglich der Datierung des Varusschlachtfeldes muss berücksichtigt werden, dass Germanicus es zweimal besuchte und dass im Jahre 15 n. Chr. zwei Schlachten in der näheren Umgebung geschlagen wurden, wobei sich die Schlachtfelder zum Teil überlappt haben könnten. Zu den Münzen aus dem Jahre 9 n.Chr. haben die Römer also damals schon quasi selbst Münzen aus dem Jahre 16 n. Chr. hinzugelegt. In diesem Zusammenhang ergab sich natürlich auch die Möglichkeit des Münzverlustes und nicht des kontrollierten Vergrabens der persönlichen Besitztümer der Soldaten.
Die Lokalisierung in Kalkriese wird allerdings nicht von allen Wissenschaftlern anerkannt. Alternative Theorien legten den Ort der Schlacht z. B. an den Harz, in der Nähe von Halberstadt, oder nach Hildesheim, weil Varus auf einigen Prunkstücken des Hildesheimer Silberfundes seine Autogramme hinterlassen hat.
Das Hermannsdenkmal bei Detmold, ein Symbol des erwachenden deutschen Nationalismus, muss deshalb aber nicht umgesetzt werden.
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Die Falle für Varus
Arminius selbst blieb bei Varus und veranlasste ihn, auf dem Weg ins Winterlager einen Abstecher zu machen, um einen angeblichen Aufstand niederzuschlagen. In unwegsamem Gelände gingen Arminius und seine Verschwörer voraus, angeblich um Verbündete zu bringen. Der weitermarschierende Varus geriet in einen Hinterhalt. Als Sumpf, Wälder und Regen die materiell überlegenen Römer behinderten und die Römer in einer langgezogenen Marschkolonne sich durch das unwegsame Gelände bewegten, griffen Arminius und seine Verbündeten an. Arminius war bewusst, dass er die römischen Legionen in einem offenen Kampf nicht besiegen konnte. Für seine Angriffe wartete er jeweils die Zeitpunkte ab, an denen die Römer sich in langer Marschordnung befanden und die engen Täler und der Morast die übliche römische Kampftechnik gravierend einschränkte. Die Germanen attakierten in dichten Haufen die Flanken der Kolonne und versuchten vor allem die Reiter einzeln zu überwältigen und bis zum letzten Mann niederzumachen sowie die einzelnen Truppenteile voneinander zu trennen. Drei Tage dauerte die Schlacht, in der Varus versuchte, sich zum Rhein zurückzuziehen. In zwei Nächten konnte er noch befestigte Lager errichten, doch am dritten Tag waren die Römer besiegt. Drei Legionen (die XVII, XVIII, XIX) mit zusammen etwa 20.000 Soldaten sowie viele Hilfstruppen und Begleiter kamen ums Leben. Varus selbst beging mit seinen Offizieren Suizid. Sein Kopf wurde abgeschnitten und gelangte über Umwege nach Rom. Kaiser Augustus soll angesichts der Niederlage ausgerufen haben: Vare, legiones redde (Varus, gib die Legionen zurück). Die besiegten Legionen wurden nach der Katastrophe nicht wieder aufgestellt, was einen in der römischen Militärgeschichte einzigartigen Tatbestand darstellt.Nachwirkung der Schlacht
Ort der Schlacht
Die Schlussfolgerungen von Theodor Mommsen
Kalkriese als wahrscheinlichster Ort der Schlacht
Die zentrale West-Ost-Verbindung
Die Geländemerkmale von Kalkriese
Das Ausgrabungsfeld
Die Schlacht von Barenau
Neueste Forschungsergebnisse
Alternative Theorien
Literatur
Siehe auch
Aliso, Liste von Kriegen, Liste von SchlachtenWeblinks