Van Dyke Parks
Van Dyke Parks ist nicht nur ein erfolgreicher Sessionmusiker, Komponist und Arrangeur, sondern auch einer der ungewöhnlichsten Musiker in der amerikanischen Rockszene. Weil er viel hinter den Kulissen gewirkt hat, ist er kaum bekannt geworden.
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Van Dyke Parks wurde in eine wohlhabende Familie hineingeboren. Schon als Kind trat er in Hollywoodfilmen auf. Daneben lernte der hoch begabte Junge das Klavierspiel. Als junger Mann nahm er sein erstes Album Song Cycle auf. Mit seinen eigenartigen Arrangements fand das Album jedoch so wenige Käufer, dass Warner Brothers - wie bei Randy Newman auch - schließlich die Platten verschenkte. Allerdings wurde Van Dyke Parks in der Szene so bekannt, dass er bald für andere Stars als Sessionmusiker und Arrangeur arbeitete. Mit Brian Wilson, dem musikalischen Kopf der Beach Boys, arbeitete er an einem Konzeptalbum mit dem Titel Smile, um das sich Jahre lang große Geheminisse rankten. Schließlich wurden aus dem mehrstündigen Werk nur einzelne Songs auf verschiedenen Platten der Beach Boys veröffentlicht. Auch auf verschiedenen Platten von Randy Newman beteiligte sich Parks als Musiker und Arrangeur.
Auf seiner eigenen Platte Discover America schwelgte Parks in Hollywood-Klängen und besang in den Liedern amerikanische Legenden wie Bing Crosby, Jack Palance oder die Mills Brothers. Auch diese Platte wurde kein Erfolg. Sein nächstes Werk Clang of the Yankee Reaper war vielleicht das zugänglichste aller seiner Platten. Darauf war unter anderem eine Blechbläser-Version des Chorals Ein feste Burg ist unser Gott von Martin Luther (irrtümlich als Kanon von Johann Pachelbel bezeichnet) zu hören. Aber auch das half den Verkaufszahlen nicht auf die Sprünge. Mit seiner eher dünnen, hellen Stimme verfügte Parks sicher nicht über das Potential eines großen Sängers.
Biografie
Nun folgte eine lange Pause mit eigenen Veröffentlichungen, denn Parks verdiente viel Geld mit Studioarbeit, Filmsoundtracks und Musik für Werbespots. Dort konnte er seine ausgefallenen musikalischen Ideen am besten umsetzen. Als Produzent und Arrangeur arbeitete Parks unter anderem für U2, Sam Phillips, Ringo Starr, Silverchair, Carly Simon, T-Bone Burnett, Toad the Wet Sprocket, Victoria Williams, Bonnie Raitt, Peter Case, Gordon Lightfoot, Fiona Apple, The Everly Brothers und andere.
Persönlich begeisterte er sich für Steelband-Musik aus Trinidad und Tobago und spielte damit die Platte Tokyo Rose ein.
Zu einer erneuten Zusammenarbeit mit Brian Wilson kam es in den neunziger Jahren, und das Ergebnis konnte sich hören lassen: Orange Crate Art variierte den Westcoast-Sound mit den für Van Dyke Parks typischen ausgefeilten und ungewöhnlichen Arrangements. Am besten kommen seine eigenen Aufnahmen vielleicht auf der Live-Platte Moonlighting zur Geltung, die er am 7. September 1996 im Ash Grove Club in Los Angeles mit einer Band und einer Streichergruppe einspielte. Songs aus seiner gesamten Karriere brillieren hier in neuen Arrangements, ergänzt durch neues Material. Sporadisch trat Van Dyke Parks mit Begleitbands in verschiedenen Besetzungenimmer wieder auf, blieb aber bis heute als Musiker, dessen Werk sich nicht ganz leicht schließt, ein Geheimtipp.
Diskografie
- Song Cycle (1970)
- Discover America (1972)
- Clang of the Yankee Reaper (1975)
- Tokyo Rose (1989)
- Jump! (1984)
- Fisherman & His Wife (1991)
- Orange Crate Art (mit Brian Wilson) (1995)
- Idiosyncratic Path - The Best of Van Dyke Parks
- Moonlighting - Live at the Ash Grove (1998)