Vöcklabruck
Vöcklabruck ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks im südwestlichen Oberösterreich (Hausruckviertel). Es liegt im zentralen Alpenvorland auf ca. 433 Meter Seehöhe am Fluss Vöckla und ist Zentrum der Vöckla-Ager-Senke, des zweitwichtigsten Wirtschaftsraums in Oberösterreich. Außerdem ist Vöcklabruck eine wichtige Verwaltungs-, Einkaufs- und Schulstadt.Wegen seiner Nähe zu den Seen des Salzkammerguts (Attersee, Mondsee, Traunsee, etc.) wird Vöcklabruck - v.a. in der Tourismuswerbung - auch das "Tor zum Salzkammergut" genannt.
Bei der Volkszählung 2001 hatte Vöcklabruck 11.715 Einwohner.
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Die Vöckla-Ager-Senke war eines der ältesten bayrischen Siedlungsgebiete, aus dem die Germanen gegen Ende des 5. Jahrhunderts die Römer nach etwa 450-jähriger Herrschaft verdrängt hatten.
Der Name der Stadt wurde 1134 als Pons Veckelahe erstmals urkundlich erwähnt, 1984 wurde deshalb 850-jähriges Jubiläum gefeiert. Für ein wichtiges Gebäude in Vöcklabruck, die Schöndorfer Kirche, gibt es bereits aus dem Jahr 824 einen Beleg.
In den Jahren 1134 bis 1143 ließ Pilgrim von Weng an der Brücke über die Vöckla am linken Ufer ein Hospiz errichten, das älteste in Oberösterreich und drittälteste im deutschen Sprachraum.
Der Kern der heutigen Stadt, der von zwei Wappentürmen, den Wahrzeichen Vöcklabrucks, abgeschlossene Stadtplatz war wahrscheinlich eine planmäßige Gründung der Babenberger im 12. Jahrhundert, die so ihren vom Grafen von Regau neu erhaltenen Grundbesitz befestigten.
Vermutlich ist Vöcklabruck nicht offiziell zur Stadt erhoben worden, sondern hat sich im Laufe des 14. Jahrhunderts langsam von der Marktgemeinde zur Stadt entwickelt. Da man weiß, dass es 1358, im Todesjahr von Herzog Albrecht II bereits Stadt war, wird gewöhnlich dieses Jahr genannt. Albrecht und sein Sohn Rudolf IV waren große Förderer der Stadt Vöcklabruck und sind deshalb - als Ritter stilisiert - auf dem Stadtwappen zu sehen.
Auch Kaiser Maximilian I, der mit dem Schlossherren des nahegelegenen Schlosses Wartenburg Wolfgang von Polheim befreundet war, förderte die Stadt und hielt sich mehrmals in ihr auf. Auf den Stadttürmen ließ er seine Wappen anbringen.
Im 16. und 17. Jahrhundert waren die Geschicke der Stadt von den auf die Reformation folgenden Glaubenskriegen und mit ihnen in Verbindung stehenden Bauernaufständenn geprägt. 1570 war der Großteil der Städter protestantisch, das Pfarramt, das dem Kloster St. Florian unterstand war katholisch, was natürlich zu ständigen Konflikten führte.
1620 verpfändete Kaiser Ferdinand II das Land ob der Enns (Oberösterreich) an den bayrischen Herzog Maximilian I als Gegenleistung für dessen Unterstützung in der Schlacht am Weißen Berge. Unter Maximillians Statthalter Adam Herberstorff setzte die Gegenreformation in voller Schärfe ein. Die Erhebung der Bauern gegen die erzwungene Rekatholisierung gipfelte im oberösterreichischen Bauernkrieg 1626. Im bekannten Frankenburger Würfelspiel ließ Herberstorff die besiegten Bauern jeweils paarweise um ihr Leben würfeln.
Nach dem Ende der Pfandherrschaft 1628 und weiteren blutigen Kämpfen zwischen den Bauern und den kaiserlichen Truppen 1632 wird Vöcklabruck (gemeinsam mit der Gemeinde Engelhartszell) gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges noch einmal verpfändet, als Ferdinand II. Geld braucht, um eine Armee gegen Schweden aufzustellen. Die Stadt scheidet aus dem Verband der landesfürstlichen Städte aus, verarmt und kann sich kaum von den Folgen des Krieges erholen. Erst 1718 wird sie durch Kaiser Karl VI wieder ausgelöst und bekommt ihren Status und ihre Privilegien zurück.
In den Napoleonischen Kriegen trägt Vöcklabruck wieder große Schäden davon. Nach dem Frieden von Schönbrunn 1809 kommt die Stadt an Frankreich, das sie an Bayern weitergibt. Mit dem Wiener Kongress kommt Vöcklabruck wieder zu Österreich - diesmal endgültig.
1893 wird die Firma Hatschek gegründet. Aus einer Mischung von Asbest und Zement wird dort der neue Werkstoff Eternit entwickelt, der ein weltweiter Erfolg wird.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem die Stadt nur wenig zerstört wird, entstehen -nicht zuletzt um Vertriebene aus dem Osten aufzunehmen - in Schöndorf und Dürnau neue Ortsteile, in denen heute mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt.
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