Uwe Johnson
Uwe Johnson (* 20. Juli 1934 in Kammin (heute Kamien Pomorski - Polen), † vermutlich in der Nacht vom 23. Februar auf den 24. Februar 1984 in Sheerness, England) war ein deutscher Schriftsteller.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs flieht Johnson mit seiner Familie nach Mecklenburg, sein Vater stirbt 1946 im sowjetischen Internierungslager Fünfeichen. Die Familie zieht nach Güstrow.
In den 1950er Jahren studiert Uwe Johnson Germanistik in Rostock und Leipzig. Aufgrund seiner politischen, DDR-distanzierten Haltung, wird er exmatrikuliert, nach dem 17. Juni 1953 aber wieder zum Studium zugelassen.
Nach der Flucht seiner Mutter 1956 nach West-Berlin bleibt Johnson zunächst in der DDR, zieht aber 1959, nachdem sein Buch Mutmaßungen über Jakob in der DDR von mehreren Verlagen abgelehnt wurde und in Westdeutschland bei Suhrkamp erscheint, nach West-Berlin.
Im Jahr 1962 hält Uwe Johnson sich aufgrund eines Villa Massimo-Stipendiums in Rom auf. Von 1966 bis 1968 hat er eine Stelle als Schulbuchlektor in New York inne (Verlag: Harcourt, Brace & World). Am 1. Januar 1967 gründen Mitglieder der subversiven Aktion in seiner Berliner Dachwohnung die Kommune 1. Er erfährt davon erst aus der Zeitung. Ab 1969 ist Johnson Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik und der Akademie der Künste in West-Berlin, deren Vizepräsident er 1972 wird.
1970 erscheint Band 1 der Jahrestage, das Hauptwerk Johnsons, welches ihn bis zu seinem Tod begleiten wird. In den darauffolgenden Jahren erscheinen Band 2 (1971) bzw. Band 3 (1973) der Jahrestage. Band 4 kündigt Johnson für das folgende Jahr an, er leidet aber fast 10 Jahre an einer Schreibblockade. Johnson lebt ab 1974 in Sheerness on See, auf der Themse-Insel Sheppey in England.
Im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen um den Schriftsteller Franz Xaver Kroetz tritt Johnson 1983 aus dem Verband deutscher Schriftsteller aus. Im selben Jahr erscheint Band 4 der Jahrestage. 1984 stirbt Uwe Johnson in Sheerness an Herzversagen.
Werke
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