Usbekische Sprache
Die heutige Usbekische Sprache (Eigenbezeichnung: O'zbek tili) entstand unmittelbar aus dem Tschagataiischen. Usbekisch ist eine der größten turkotatarischen Sprachen und gehört zur "Uyghurischen Gruppe" innerhalb der Turksprachen. Es ist die in West-Turkestan beheimatete Variante der oben genannten Sprache. Als Alternativbezeichnung ist uns auch durch die türkischee Turkologie Özbek Türkçesi (Usbek-Türkisch) bekannt.
Table of contents |
2 Sprecherzahl 3 Alphabete 4 Nord-Usbekisch 5 Süd-Usbekisch 6 Externer Link 7 Anmerkung |
Die usbekische Sprache gliedert sich im wesentlichen in vier Dialektgruppen:
Die Sprachbezeichnung als solche führt sich auf damaligen Kasachenherrscher Usbek Khan, der im 16. Jahrhundert das eigentliche usbekische Volkstum begründen sollte.
Weltweit gibt es über 20 Millionen Sprecher des Usbekischen.
Seit der Islamisierung wurde in Usbekistan bis 1923 - wie in ganz Mittelasien - Tschagataiisch als Schriftsprache gebraucht, das in persisch-arabischen Buchstaben geschrieben wurde.
Im Jahre 1923 wurde dieses Alphabet reformiert, der usbekischen Sprache angepasst und Usbekisch zur Schriftsprache in Usbekistan.
1929 wurde das Einheitliche türkische Alphabet eingeführt und das Usbekische begann, sich den südtürkischen Sprachen anzupassen. Lautlich war diese usbekische Schriftsprache nach dem Nord-Usbekischen und grammatikalisch nach dem (teiliranisierten) Süd-Usbekischen Taschkents ausgerichtet.
Im Laufe der 1930er Jahre wurde im Zuge von Änderungen der normativen Grammatik auch das Lautsystem nach dem Süd-Usbekischen ausgerichtet, was auch erneute Änderungen der Orthographie nach sich zog.
1939/40 wurde ein angepasstes kyrillisches Alphabet eingeführt, das auf der für das Russische üblichen Schrift aufbaut, jedoch um zusätzliche Buchstaben für die spezifisch usbekischen Laute erweitert.
Zur Zeit des Zusammenbruches der UdSSR (1988/89) gab es - im Zuge der Re-Nationalisierung und Islamisierung - Bestrebungen, dass persisch-arabische Alphabet wieder einzuführen. Diese hatten jedoch mangels staatlicher Unterstützung keinen Erfolg. Lediglich in Publikationen islamischer/islamistischen Gruppierungen wird das Usbekische heute oft in arabischer Schrift geschrieben.
Nachdem auf dem ersten Treffen aller turksprachigen Präsidenten (Ankara 1992) beschlossen worden war, für die Turksprachen der ehemaligen Sowjetunion das Neue türkische Alphabet zu übernehmen beziehungsweise bei dessen Nichtübernahme ein latein-basiertes Alphabet zu entwickeln, beschloss die usbekische Regierung, das lateinische Norm-Alphabet anzunehmen und auf die im Türkeitürkischen üblichen Zusatzzeichen zu verzichten. Dadurch wurden zahlreiche Buchstaben-Kombinationen erforderlich, bei denen man sich meistens an den Lautwerten der Konsonantenbuchstaben im Englischen orientierte. Als Beispiel sei hier der Lautwert "ö" angeführt, der im Usbekischen o' geschrieben wird. Demnach wird das geschriebene "O'zbek tili" als Özbek tili ausgesprochen.
Seit 1997 begann der langsame Übergang zur lateinischen Schrift und die endgültige Übernahme soll bis 2005 abgeschlossen sein.
De facto sind heute kyrillische und lateinische Schrift parallel im Gebrauch. Unterschiedliche persönliche Präferenzen vor allem der älteren Generation sowie der durch die schlechte wirtschaftliche Lage bedingte chronische Geldmangel, der den Druck neuer Publikationen in lateinischer Schrift behindert, lassen es wahrscheinlich erscheinen, dass noch auf unbestimmte Zeit beide Alphabete nebeneinander im Gebrauch bleiben werden.
Das Nord-Usbekische (Eigenbezeichung: O'zbek tili) ist im wesentlichen die Staatssprache der Republik Usbekistan. Sie gehört zur Osttürkischen Sprachgruppe der Turksprachen. Dort wird es vielfach zur turkotatarischen Gruppe zugerechnet.
Als Alternativbezeichnung ist auch O'zbekcha (Usbekisch) bekannt.
In den GUS-Staaten leben heute rund 16,7 Mio. Menschen, die einen zum Nord-Usbekischen gehörenden Dialekt sprechen.
In Usbekistan sprechen 99 % der über 14,142 Millionen Usbeken Nord-Usbekisch als Muttersprache.
Im benachbarten Tadschikistan sprechen heute rund 1,2 Millionen Menschen Nord-Usbekisch, in Kirgisistan sind es 550.096, in Kasachstan 332.017 und in Turkmenistan 317.333.
Im chinesischen Sinkiang-Uigur sprachen laut der Volkszählung von 1990 noch rund 3.000 Menschen diese Variante der Usbekischen Sprache.
Das eigentliche Nord-Usbekische zerfällt bis heute in zahlreiche Dialekte, die die einstige Stammes-Herkunft der Usbeken als solche deutlich erkennen lassen: "Manggyt", "Nayman", "Karluk-Uigurisch", "Chigil-Uigurisch", "Kypchak", "Oghuz", "Qurama" und "Lokhay".
Der Language code ist UZB.
Das Süd-Usbekische (Eigenbezeichnung: Uzbek tili) ist die Muttersprache der in Afghanistan lebenden Usbeken.
Als Alternativbezeichnungen sind auch Uzbeki, Uzbaki und Uzbekcha (Usbekisch) anzusehen. Es ist ein besonderer Teil der osttürkischenen Sprachen innerhalb der Turksprachen, da es vor allem aus iranisierten und halbiranisierten Dialekten besteht.
Die Aussprache richtet sich in der Regel nach dem Stadtdialekt von Taschkent.
Die rund 1,4 Millionen Köpfe umfassenden afghanischen Usbeken gehörten bis ins 19. Jahrhundert zum Khanat Buchara.
1886/93 kamen die südlichen Randgebiete des Khanates zu Persien und als sich die Afghanen kurze Zeit später unabhängig machten, kamen die Usbeken zum Emirat Afghanistan.
Heute machen die Usbeken 9 % der Bevölkerung aus und 20 % von ihnen beherrschen neben dem Süd-Usbekischen auch Persisch.
Im 20. Jahrhundert wurden Usbeken als Gastarbeiter in die Türkei gerufen und so gaben 1982 genau 1.981 Menschen in der Türkei Süd-Usbekisch als Muttersprache an.
Kleinere Volksgruppen leben auch in Deutschland und in Pakistan.
Der Language code ist UZS.
Eine Schwestersprache des Usbekischen, das Uigurischee wird auch im benachbarten Sinkiang-Uigur gesprochen.
Dialekte
Doch wird die usbekische Sprache in der Regel nur in "Nord-Usbekisch" und "Süd-Usbekisch" zusammengefasst, da diese Dialekte die größten Sprecherzahlen aufweisen und die anderen nur als Übergangs-Dialekte aufzufassen sind.Sprecherzahl
Alphabete
Nord-Usbekisch
Sprecherzahl und Dialekte
Süd-Usbekisch
Sprecherzahl
Externer Link
Anmerkung