US-Präsidentschaftswahlen 2004
Die Wahlen zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika finden am 2. November 2004 statt.Voraussichtliche Kandidaten werden George W. Bush (Republikaner), John Kerry (Demokraten) und Ralph Nader (unabhängig) sein. Ernsthafte Siegchancen haben nur die beiden Erstgenannten.
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2 Präsidentschaftwahlen im November 2004 3 Nominierungsparteitage (Conventions) 4 Weblinks |
Die Republikanische Partei hielt dieses Jahr keine Vorwahlen ab, da nur George W. Bush als Kandidat antritt. Bei den Vorwahlen der Demokraten galt John F. Kerry im Vergleich zu Howard Dean, der am 18. Februar 2004 seine Kandidatur auf Grund mangelnder Unterstützung wieder zurückzog, als gemäßigter Kandidat. Für ihn sprechen sowohl seine internationale Erfahrung als auch seine persönliche Reputation als aktiver Kriegsteilnehmer. Seine demokratischen Gegner im Vorwahlkampf warfen ihm vor, umfangreiche Spenden von Großunternehmen erhalten zu haben. Republikaner werfen ihm vor allem seine wechselnden Abstimmungem im US-Senat sowie seine generell zu „liberale“ Einstellung vor.
Seit dem so genannten Super Tuesday am 2. März 2004 gilt seine Präsidentschaftskandidatur als sicher. Offiziell wird der demokratische Kandidat auf einem nationalen Parteitag Ende Juli 2004 gekürt, allerdings ist mit John Edwards am 3. März 2004 der letzte ernstzunehmende Mitbewerber aus dem Rennen um die Präsidentschaft ausgestiegen.
Am 16. März 2004 erreichte Kerry ein weiteres Etappenziel. Nach einem Sieg bei den Vorwahlen im Bundesstaat Illinois verfügt er nun über mehr als die rechnerisch benötigten 2.162 Delegiertenstimmen für die Ernennung auf dem Konvent seiner Partei im Juli.
Bei dem mit einem Frühstart Anfang März 2004 begonnenen Wahlkampf kam es zunächst zu Protesten von Angehörigen der Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001. Sie warfen George W. Bush vor, Fotos aus jener Zeit, die den Präsidenten zusammen mit der Feuerwehr vor dem Hintergrund der Trümmern zeigen, für seinen Wahlkampf zu missbrauchen.
Auch die ersten gegenseitigen Anschuldigungen ließen nicht lange auf sich warten. Am 8. März 2004 warf Bush Kerry auf einer Wahlkampftour in Texas unverantwortliches Handeln vor. Der Senator habe sich vor zehn Jahren für massive Einschnitte im Geheimdienstbudget eingesetzt. Kerry, ebenfalls in Texas auf Wählersuche, griff Bush im Gegenzug wegen einer seiner Ansicht nach rücksichtslosen Außenpolitik an.
Neben Bush und Kerry hat auch der unabhängige Kandidat Ralph Nader wie vor vier Jahren seinen Hut in den Ring geworfen. Bei den letzten Wahlen hatte die Kandidatur des „grünen“ Nader maßgeblich zur Niederlage von Al Gore beigetragen. Eine Umfrage vom 7. März 2004 in Florida sah Kerry mit 49 Prozent deutlich vor Bush, der 43% erhalten würde. Nader war mit 3% weit abgeschlagen.
Am 13. März 2004 forderte John Kerry den Amtsinhaber George W. Bush zu monatlichen Fernsehduellen heraus. Aber Bush lehnte ab und verwies dabei auf die scharfe Rhetorik des Herausforderers. Die traditionellen drei Fernsehrunden vor der Wahl werden aber stattfinden.
Bis Juni 2004 wird der Wahlkampf durch den andauernden Konflikt im Irak und vor allem durch die Bilder über von US-Armeeangehörigen gefolterte Häftlinge in irakischen Gefängnissen geprägt. War vor dem Wahlkampf die Außenpolitik die Stärke und die Wirtschaftspolitik die Schwäche der Regierung von George W. Bush, so stellte sich das Mitte des Jahres 2004 genau andersrum dar.
Überraschenden Einfluss gewinnt ein Dokumentarfilm des Bush-Kritikers Michael Moore mit dem Titel Fahrenheit 9/11. Die Anhänger der Republikaner laufen gegen diesen Film Sturm, so dass dieses Werk immer noch mehr Aufmerksamkeit erhielt. In wie weit dieser Film Einfluss auf die Wahlentscheidung hat, ließ sich Anfang Juli 2004 noch nicht beurteilen.
Am Morgen des 6. Juli 2004 nominiert Kerry seinen Rivalen aus den Vorrunden Edwards als Vizepräsident der USA ("running mate"). Edwards habe "den Mut, die Entschlossenheit und die Begabung für das Amt", erklärte Kerry. Dieser strategische Schachzug soll dem Bush-Herausforderer Stimmen in den Südstaaten sichern, denen große Bedeutung für den Wahlausgang zukommt.
Vorwahlen 2004
Präsidentschaftwahlen im November 2004
Nominierungsparteitage (Conventions)
Die Nominierungsparteitage (Conventions) gehören zu den Höhepunkten des Wahljahres in den USA. Bei diesen nationalen Parteitagen, die traditionell im Sommer stattfinden, stimmen die Delegierten der Bundesstaaten über den Präsidentschaftskandidaten der Partei ab.
Weblinks