Uranabbau
Als Uranabbau wird der Abbau von Uranerz aus der Erde bezeichnet. Er findet im großen Stil in Australien, Südafrika, Namibia, Russland, Kanada und den USA statt.Testbohrungen und Uranabbau bilden den Beginn der Uranwirtschaft. Über mehrere Verarbeitungsstufen (Aufbereitung zu Yellow Cake, dann Konvertierung zu Uran-Hexafluorid und Anreicherung) entstehen Brennelemente für Atomkraftwerke.
Uranvorkommen existieren beinahe überall: In Böden, in Gestein, in Seen und in Flüssen. Doch oftmals ist die Konzentration der Vorkommen zu klein, als dass sich ein Abbau lohnen würde.
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Beim Tagbau kann nur gerade 5% des Uranerzes, welches aus dem Boden geholt wird, für die Energieerzeugung genutzt werden. Die restlichen 95% werden als strahlendes Gestein unter freiem Himmel liegen gelassen. Dabei verseucht nicht nur der radioaktive Staub, sondern auch das freiwerdende Radon-Gas die Luft. Dies führt dazu, dass sich radioaktiver Niederschlag über ein enormes Gebiet Hunderttausende von Jahren ausbreiten wird.
Die riesigen strahlenden Abfallberge stellen für die Bergbaubetreiber denn auch die grösste Herausforderung dar. Eine möglichst ökologische Lagerung ist für die Betreiber mit enormen Kosten verbunden.
Ein weiteres Problem sind die grossen Gruben, die beim Tagbau in die Erde gegraben werden. Diese müssen nach Beendigung der Bergbauaktivitäten rekultiviert werden.
Dabei stellt das in die Stollen einsickernde Grundwasser oftmals ein Problem dar. Dieses muss herausgepumpt werden und wird danach oftmals für die nahegelegenen Uranmühlen verwendet. Dazu bedarf der unterirdische Abbau spezieller Vorsichtsmassnahmen. Beispielsweise muss eine gute Durchlüftung der Stollen gewährleistet werden, um die Minenarbeiter sowohl vor dem gefährlichen Radon-Gas wie auch vor dem radioaktiven Staub zu schützen.
Eines der gefährlichsten Zerfallsprodukte des Urans ist das Edelgas Radon, das sich unsichtbar und geruchlos von den Aufbereitungsanlagen und den Halden und Mülldeponien ausbreitet und ein deutlich erhöhtes Lungenkrebsrisiko zur Folge hat.
Ca. 70% der Lagerstätten befinden sich unter dem Land von indigenen Völkern, die dadurch besonders von den Folgen des Uranabbaus betroffen sind.
Abbaumethoden
Die drei meist angewandten Uranabbau-Arten sind der offene Abbau an der Oberfläche, auch Tagbau genannt, der unterirdische Abbau in Stollen und der Abbau mittels einer chemischen Lösung, also die in situ-Methode.Tagbau
Hierbei wird das Uranerz von der Erdoberfläche aus abgebaut. Unterirdischer Abbau
Der unterirdische Abbau in Stollen wird vor allem dann angewandt, wenn die Uranerzvorkommen tiefer in der Erde liegen. Ab einer ungefähren Tiefe von 120 Metern wird der unterirdische Abbau dem Tagbau vorgezogen.In Situ-Methode
Die in situ-Methode, wird nur selten angewandt. Hierbei werden zwei Schächte bis zu einer Tiefe von 240 Metern gegraben. Durch einen Schacht wird dem Grundwasser eine chemische Lösung beigegeben, welche das dortige Uran vom Gestein löst, durch den anderen wird das so kontaminierte Wasser herausgepumpt. Bei der Bohrung der beiden Löcher muss die Fliessrichtung des Grundwassers berücksichtigt werden. Dieses wird nämlich benötigt, um das gelöste Uran vom Schacht, wo die chemische Lösung beigegeben wurde, zum zweiten Schacht fließen zu lassen. Dies ist auch der Grund, weshalb ein solcher Abbau nur in einigen wenigen Gebieten möglich ist. Es kann nicht garantiert werden, dass das gesamte kontaminierte Grundwasser ausgepumpt wird. Deshalb darf ein solcher Abbau weder in der Nähe von Siedlungen noch in Gebieten, wo die geologischen Bedingungen das Grundwasser rasch versickern lassen, betrieben werdenGefahren
Zwar ist Uran ein schwach radioaktiv strahlendes Element, welches in seinen natürlichen Lagerstätten keine Gefahr für die Umwelt darstellt. Allerdings verbleiben nach dem Abbau mehr als 80% der Radioaktivität in den Abraumhalden. Von dort verweht der Wind radioaktive Partikel in alle Richtungen. Kontaminiertes Wasser versickert ins Erdreich oder gelangt in die Flüsse.Literatur
Weblinks