Unschärfe
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2 Optik 3 Messung 4 Logik |
Die Unschärfe ist eine Form der Ungenauigkeit, Unbestimmtheit bzw. Ungewissheit bei der Abbildung bzw. Wiedergabe eines Objekts oder Sachverhalts. Unschärfe erzeugt in diesem Sinn eine partielle Überlappung von verschiedenen voneinander getrennten Bereichen. Unschärfe ist dabei nicht unbedingt ein Fehler, teilweise ist sie prinzipbedingt und nicht vermeidbar oder sogar erwünscht.
Ein unscharfes, stumpfes Messer kann man schärfen. Analog dazu versucht man, logische Argumente schärfer und genauer zu machen.
Die Unschärfe bei Abbildungen von Objekten mit Hilfe optischer Systeme (z.B. in der Fotografie, aber auch beim menschlichen Auge) entsteht durch die Eigenschaften des Abbildungsprozesses. Sie hat mehrere Ursachen:
Eine scharfe Abbildung entsteht, wenn jeder Punkt der Objektebene in einem Punkt auf der Bildebene abgebildet wird. Wenn ein Teil der Abbildung sich vor oder hinter der Bildebene befindet, entsteht eine unscharfe Abbildung. Durch Veränderung des Abstandes des Objektivs kann eine Scharfstellung für einen Teilbereich der Abbildung erzielt werden. Unschärfe durch unterschiedlichen Verlauf von Randstrahlen und Strahlen, die durch das Zentrum des Objektivs laufen, kann durch Abblenden reduziert werden. Abblenden vergrößert den Tiefenschärfebereich. Nach demselben Prinzip entsteht bei Kurz- oder Weitsichtigkeit ein unscharfes Bild auf der Netzhaut, das durch eine den Strahlengang verändernde Linse (Brille oder Kontaktlinse) korrigiert werden kann.
Unschärfe entsteht auch durch Verschmutzung der Linse, durch "Verwackeln" und durch Beugungseffekte. Absichtlich erzeugt man Unschärfe mit einem Weichzeichner.
Unschärfe in der Fotografie wirkt teilweise wie eine Begrenzung des Frequenzspektrums der Ortsfrequenzen (Tiefpass).
Wenn man Bilder digitalisieren möchte, muss die Abtastauflösung größer sein, als die doppelte maximale Ortsfrequenz, weil sonst Moire entsteht. Um das zu erreichen, kann man ein Bild leicht unscharf gestalten.
Eine prinzipielle Unschärfe besteht durch den Einfluss des Beobachters. Diese ist in der Physik zum Beispiel durch die Heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation berechenbar. Auch in der Soziologie beeinflusst Beobachtung das Ergebnis und macht es in gewissem Grade unscharf.
Die klassische Logik zeichnet sich durch zwei scharfe Zustände aus, zum Beispiel wahr und falsch. Die Lebenserfahrung zeigt aber, dass diese beiden Wahrheitswerte oft nicht genügen. Unscharfe Logik, wie die Fuzzy-Logik, führt oft zu besseren Ergebnissen. Das ist besonders dann der Fall, wenn die Vorlagen vage oder ungenau sind.Definition
Optik
Messung
Logik