Universi Dominici Gregis
Universi Dominici Gregis. Vollständiger Titel: Apostolische Konstitution Universi Dominici Gregis seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II über die Vakanz des apostolischen Stuhles und die Wahl des Papstes von Rom vom 22. Februar 1996. In diesem Dokument des Papstes sind die derzeit gültigen Modalitäten der Papstwahl beschrieben.Wichtige Änderungen gegenüber früheren Regelungen:
- Die Wahlverfahren per acclamationem seu inspirationem (durch Akklamation, d.h. allgemeine öffentliche Zustimmung) und per compromissum (durch Übertragung der Wahl auf ein kleineres Gremium) sind abgeschafft. Der Papst wird von nun an einzig und allein per scrutinium (durch geheime Wahl) bestimmt.
- Für eine gültige Wahl ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Ist nach 34 Wahlgängen keine Entscheidung gefallen, können die Kardinäle einen anderen Wahlmodus bestimmen, bei dem dann nur noch die absolute Mehrheit erforderlich ist.
- Die Ankündigung des neugewählten Papstes durch weißen Rauch wird nicht mehr erwähnt. Ob dieses, als folkoristisch geltende, Zeichen bei künftigen Papstwahlen noch Anwendung finden wird, ist unklar.
- Die Höchstzahl der wahlberechtigten Kardinäle (die das 80. Lebensjahr bei Beginn des Konklave noch nicht vollendet haben) darf weiterhin 120 nicht überschreiten. Allerdings ist Johannes Paul II bereits zweimal von dieser Vorschrift abgewichen und erhöhte die Zahl vorübergehend auf jeweils 135.