United States Coast Guard
Die United States Coast Guard - USCG (Küstenwache der USA) wurde am 28. Januar 1915 durch die Zusammenlegung von Revenue Cutter Service - Zollkutterdienst und Life Saving Service - Seenotrettungsdienst gebildet. Der Zollkutterdienst wurde 1780 auf Beschluss des Kongresses der USA als Revenue Marine - Zoll-Marine zur Bekämpfung von Schmugglern und Piraten an der amerikanischen Ostküste aufgestellt. Nach Gründung der US-Navy im Jahr 1789 wurde die Revenue-Marine als Revenue Cutter Service weitergeführt.Die Coast Guard der USA sind zwar ein Teil der bewaffneten Kräfte der USA, aber sie untersteht in Friedenszeiten von 1915 bis 1967 dem US-Finanzministerium, seit 1967 dem Transportministerium. Nur im Kriegsfall, bei Kriegsgefahr oder nationalem Notstand kann der Präsident der USA die Coast Guard dem direkten Kommando der US-Navy unterstellen. Dies war erstmalig mit dem Eintritt der USA in den ersten Weltkrieg im Jahr 1917 der Fall. 15 Schiffe und 5200 Mann der Coast Guard nahmen am ersten Weltkrieg teil und waren unter anderem für Geleitaufgaben und bei der U-Boot-Jagd eingesetzt. Nach dem Krieg war es eine Hauptaufgabe der Coast Guard, den Alkoholschmuggel während der Prohibition in den USA von 1920 bis 1933 zu bekämpfen. Dazu erhielt sie Schnellboote und die US-Navy stellte 25 Zerstörer zur Verfügung. Im Jahr 1939 wurden der Lighthouse Service- Leuchtturmdienst und das Bureau of Marine Inspection and Navigation - Aufsichts-, Kontroll- und Zulassungsbehörde für die Handels- und Fischereischiffahrt von der Coast Guard übernommen. Damit waren alle maritimen Behörden der USA unter einem Dach zusammen gefasst.
Im zweiten Weltkrieg wurde die Coast Guard ab 1941 erneut der US-Navy unterstellt und nahm an den Kämpfen im Atlantik und Pazifik teil. Der Schiffsbestand wuchs während des Krieges auf 802 Einheiten über 21 m Länge an. Der Personalbestand vergrößerte sich auf circa 171.200 Mann. Die Coast Guard stellte für 351 Kriegs- und Hilfsschiffe der US-Navy sowie für 288 Landungs- und Transportschiffe der US-Army Personal zur Verfügung. Zur Aufgabe der Coast Guard gehörte der Geleitschutz im Atlantik und an der amerikanischen Ostküste. Durch sie wurden zwölf deutsche U-Boote versenkt, aber sie erlitt auch eigene Verluste.
Nach 1945 nimmt die Coast Guard wieder alle seepolizeilichen und zolltechnischen Aufgaben in den Territorialgewässern, Häfen und Binnenseen der USA wahr. Außerdem kontrolliert sie die Einhaltung des Umwelt- und Fischereischutzes. Sie betreibt die Betonnung der Gewässer, die Leuchtfeuer und den Eisbrecherdienst. Sie ist für Seewetterdienst, Seenotrettung, Bergungshilfe, Eiskontrolle und Eiswarndienst verantwortlich. Bei allen neugebauten Schiffe überprüft sie die Sicherheitseinrichtungen. Weitere Schwerpunkte sind derzeit der Kampf gegen den Drogenschmuggel, den Terrorismus und die illegale Einwanderung.
Im Korea-Krieg war die Coast Guard genauso eingesetzt wie im Vietnam-Krieg, wo sie mit 31 Einheiten an der Überwachung der vietnamesischen Küste beteiligt war sowie logistische und Transport-Aufgaben übernahm. 1984 unterzeichneten das US-Verteidigungsministerium und das US-Transportministerium eine Vereinbarung, die die Coast Guard bereits in Friedenzeiten stärker in die Territorialverteidigung einbindet. Sie ist jetzt zuständig für U-Boot- und Minenabwehr sowie den Geleitschutz und die Hafen- und Reedesicherung in den 200 Seemeilen (circa 370 km) breiten Maritime Defence Zones - maritimen Verteidigungs-Zonen. Die Coast Guard nimmt auch an Manövern der US-Navy und ihrer Verbündeten teil, die die Schiffe bis in die Karibik und die Ostsee führen.
Zur Ausrüstung der Coast Guard gehören neben Schiffen und Booten verschiedener Größen auch Flugzeuge und Hubschrauber. Für die Ausbildung der Offiziere und Unteroffiziere unterhält die Coast Guard eigene Einrichtungen. Sie hält mit der "Eagle" auch das einzige Segelschulschiff der USA in Fahrt.
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