UN-Schutzzone
Der Begriff UN-Schutzzone wurde während des Balkankonflikts von 1991 bis 1995 bekannt.Er bezeichnet Gebiete, in der die Bevölkerung und Flüchtlinge der Kriegsgebiete Sicherheit und Schutz vor den Kämpfen finden sollten. In Bosnien-Herzegowina wurden im Jahr 1993 die Gebiete der mehrheitlich von bosnischen Muslims bewohnten Städte Bihać, Goražde, Srebrenica, Sarajewo, Tuzla und Žepa durch den UN-Sicherheitsrat zu Schutzzonen erklärt. Dabei wurden die bosnischen Truppen verpflicht, ihre Waffen an die UNPROFOR abzuliefern. Im Gegenzug wurde den Bewohnern internationaler Schutz sowie Versorgung aus der Luft, so genannte air drops, garantiert.
Traurige Berühmtheit erlangte die Stadt Srebrenica. Durch die UN-Resolution 819 war sie am 16. April 1993 zur Schutzzone erklärt worden. Zur Sicherung waren etwa 400 niederländische Blauhelm-Soldaten eingesetzt. Am 19. April 1995 kapitulierte die Stadt Srebrenica gegenüber den bosnisch-serbischen Belagerern und die Blauhelm-Soldaten waren aufgrund ihres Mandates nicht in der Lage die Zivilbevölkerung zu schützen. Während Frauen und Kinder in Richtung Tuzla vertrieben wurden, wurden die Mehrzahl der erwachsenen männlichen Bevölkerung von serbischen Truppen getötet. Es wird dabei von einer Zahl von 7000 getöteten Männern ausgegangen. Als Haupvernatwortlicher für dieses Massaker wird vom UN-Kriegsverbrechertribunal der Stabschef der bosnisch-serbischen Truppen, Ratko Mladić angesehen.
Die Niederländische Regierung trat im Jahr 2002 nach Bekanntwerden einer von ihr in Auftrag gegeben Studie des Niederländischen Instituts für Kriegsdokumentation zu diesen Vorgängen zurück.