Umlaufgeschwindigkeit (Geld)
Unter der Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes versteht man in der Ökonomie das Verhältnis der gesamtwirtschaftlichen Summe aller in Geld bewerteten realen Transaktionen (Käufe) oder einer gesamtwirtschaftlichen Einkommensgröße zum gesamtwirtschaftlichen Geldbestand. Heute betrachtet man meistens eine Form der Einkommensumlaufsgeschwindigkeit bei der eine gesamtwirtschaftliche Einkommensgröße - wie insbesondere das Bruttosozialprodukt - auf den Geldbestand bezogen wird. Da es verschiedene Konzepte der gesamtwirtschaftlichen Geldmenge gibt, unterscheiden sich die verschiedenen Formen der Umlaufsgeschwindigkeit auch nach dem benutzten Maß für die Geldmenge.Mit Y als Abkürzung für das nominale Bruttosozialprodukt, und M und V für die Geldmengen und zugeordneten Umlaufsgeschwindigkeiten gilt insbesonder:
Vor allem die Transaktionsform der Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes erlaubt eine einfache und intuitive Interpretation: Sie entspricht der Häufigkeit mit der eine einzelne Geldeinheit durchschnittlich für wirtschaftliche Transaktionen eingesetzt wird.
Umstritten ist die Frage, welchen langfristigen Trend die Einkommensumlaufgeschwindigkeit des Geldes zeigt. Die Beantwortung dieser Frage hängt unter anderem von dem gewählten Geldmengenkonzept ab. In vielen entwickelten Volkswirtschaften zeigt V3 heute einen fallenden Trend, für einzelne Nationen (z.B. Großbritannien) gab aber früher Perioden längerfristiger Stabilität. Für V2 wurde für eine Reihe von OECD-Ländern ein langfristig U-förmiger Verlauf nachgewiesen. V1 zeigt teilweise einen steigenden Trend.