Umgangsformen
Als Umgangsformen, Etikette, Guten Ton oder Manieren bezeichnet man diejenigen Regeln, die unabhängig davon, was juristisch erlaubt oder verboten ist, dazu dienen, das menschliche Zusammenleben möglichst reibungslos und angenehm zu machen. Die Umgangsformen können je nach Kulturkreis erhebliche Unterschiede aufweisen.
Table of contents |
2 Bekleidung 3 Gute Manieren: wieder gefragt / oder belächelt 4 Literatur 5 Weitere Beispiele 6 Weblinks |
Zu den global gültigen Umgangsformen zählt das Grüßen beim Kommen und Gehen. Während in Mitteleuropa meist kurze Grüße bevorzugt werden, sind ihre Formen im Süden, Osten und im Orient viel "körperbetonter". Wenn wir jemandem die Hand reichen und er/sie lässt sie lange nicht aus, empfinden wir das als aufdringlich. Aber bereits in Italien, noch mehr aber in Nahost könnte ein zu kurzer Handschlag als gezwungene, nur kühle Begrüßung gedeutet werden.
Auf 'vornehmen' Veranstaltungen ist noch oft der Handkuss üblich. Doch ist es ohne gewisse Übung (beidseits) besser, darauf zu verzichten. Denn wenn die Dame ihre Hand zu deutlich (oder zu wenig) hebt, kann es peinlich sein. Noch mehr aber, wenn der Herr seine Lippen tatsächlich auf die Hand drückt.
In Südosteuropa, im Orient oder gar in Japan gilt es als unfein, ein Gespräch zu rasch zum Kern der Sache zu bringen. In großen Teilen Afrikas muss sogar ein richtiggehendes Palaver vorangehen - umso länger, je wichtiger die Angelegenheit und je hochgestellter die Beteiligten sind. Für uns ist das Wort Palaver eher negativ belegt, doch hat es in wärmeren Ländern auch den Zweck, das Gegenüber vor den entscheidenden Gesprächsphasen etwas näher kennen zu lernen.
Ein Ladenbesitzer in einem Basar ist enttäuscht, wenn ein potentieller Kunde, der nicht fündig wird, sich zu rasch zum Gehen wendet. Manchmal versucht er, einen 'unruhigen Gast' noch rechtzeitig zu einem Glas Tee zu bewegen. Wenn es gelingt, ist ein eventueller Geschäftsabschluss oft weniger wichtig als diese kleine Gastfreundschaft.
Wird man/frau dann mit drei statt zwei Wangenküssen begrüßt oder verabschiedet, ist die buchstäbliche Kraft von länderspezifischen Umgangsformen zu spüren, und lässt manche/n Deutsche/n etwas verwirrt zurück. Doch schon zwischen Süd und Nord des deutschen [Sprachraum]]s können Abschiedsworte wie "Tschüss", Ciao oder Grüezi Erstaunen hervorrufen. Wer jedoch ein melodiöses "Grüß Gott" mit einem knappen "Tach" beantwortet, begeht fast immer einen Fauxpas.
Bekannt ist, dass man Moscheen nicht mit Schuhen betreten darf. Doch oft gehen Urlauber in Kirchen eines besuchten Landes, ohne die üblichen Regeln wie bedeckte Oberarme zu beachten. Bei Unsicherheit ist es am besten, sich beim Eintritt verhalten zu bewegen oder kurz die Einheimischen zu beobachten.
Begrüßung und Abschied
Umarmen und "Bruderkuss"
Was die Körpersprache beim Grüßen betrifft, ist bei derzeit ein gewisser Wandel im Gange. Vor relativ kurzer Zeit betrachtete man in Mitteleuropa eine Umarmung oder einen Begrüßungs-Kuss als Privileg unter Russen oder Franzosenn. In Jugendkreisen ist es inzwischen üblich - täuscht jedoch oft eine (noch) nicht vorhandene Vertrautheit vor.Bekleidung
Unsere die Kleidung betreffenden Gebräuche haben sich in den letzten Jahrzehnen stark gelockert. Dennoch gibt es Berufe, wo eine gewisse äußere Erscheinungsform erwartet wird. Dazu gehört das Sakko oder nicht zu offenherzige Kleider bei Bankangestellten, oder ein wirklich sauberer Mantel beim Arzt.Gute Manieren: wieder gefragt / oder belächelt
Tendenziell werden die Umgangsformen etwas lockerer - und gleichen sich auch international bis zu einem gewissen Grad an. Gleichzeitig bewirken neuere Erscheinungen wie verstärkte Einwanderung, Bevölkerungsstruktur oder höhere Arbeitslosigkeit neue Unterschiede. Ungewohnte Fragen tauchen auf wie:
Die Tatsache, dass über solche Fragen oder z.B. über Bewerbungsgespräche vermehte Ratgeber oder Kurse angeboten werden, zeigt bereits in unserem eigenen Kulturkreis neue Bedürfnisse und Erwartungen an.
Literatur
Weitere Beispiele
...Weblinks