Ulrich von Cilli
Ulrich von Cilli (* 1406; † 1456) war Graf von Cilli.Ulrich von Cilli war Sohn von Friedrich II, Graf von Cilli, und Elisabeth Frangepan. Von seiner Jugend ist wenig sicher bekannt. Um 1432 heiratete er Katarina, Tochter von Georg Brancovič.
Sein Einfluss auf die Angelegenheiten von Ungarn und des Heiligen Römischen Reiches stellte schon früh den seines Vaters in den Schatten, mit dem zusammen er 1436 vom Kaiser Sigismund zum Fürsten gemacht wurde. Das erregte Fehden mit den Habsburgern, die Oberherren von Cilli waren, die aber schließlich in einer Allianz mit dem habsburgischen König Albrecht II endeten, der Ulrich für eine Weile zu seinem Statthalter in Böhmen machte.
Nach Alberts Tod 1439 nahm sich Ulrich der Witwe Elisabeth an und leitete die Krönung ihres minderjährigen Sohns Ladislaus V 1440. Es folgte eine Fehde mit den Hunyadis, verschlimmert durch Johann Hunyadis Angriff auf Serbien 1444 und seine Weigerung, Ulrichs Anspruch auf Bosnien nach dem Tod von Stefan Tvrtko 1443 anzuerkennen. Im Jahr 1446 plünderte Hunyadi, nun Reichsverweser von Ungarn, die Gebiete der Cillis in Kroatien-Slawonien; seine Macht wurde aber 1448 im Kosovo gebrochen, und Graf Ulrich konnte 1450 einen erfolgreichen Kreuzzug, nominell im Interesse Habsburgs, nach Ungarn führen. 1452 zwang er den Kaiser Friedrich III, den jungen König Ladislaus V. in seine Obhut zu übergeben, und wurde dadurch defakto Herrscher von Ungarn. 1454 wurde seine Macht durch das Erbe des gewaltigen Reichtums seines Vaters vergrößert, und 1456 wurde er von Ladislaus zu seinem Statthalter in Ungarn ernannt. Die Hunyadis verschworen sich nun, ihn zu zerstören. Am 8. November ging er trotz Warnungen mit dem König nach Belgrad; am nächsten Tag wurde er von Ladislaus Hunyadi und seinen Freunden angegriffen und getötet. Mit ihm starb die männliche Linie der Grafen von Cilli.
Der Ehrgeiz des Grafen Ulrich war grenzenlos, seine Leidenschaften zügellos; aber die feindseligen Beurteilungen, die von Aeneas Sylvius und anderen Zeitgenossen überliefert sind, sind mit Vorsicht zu genießen.