UH-60 Black Hawk
Der UH-60 Black Hawk ist der gegenwärtig aktuelle mittlere Transporthubschrauber der US Army. (UH f. Universal Helicopter)Anfang der 70er Jahre suchte die Army nach einem neuen Hubschrauber als Ersatz für den UH-1 Iroquois, der sich in Vietnam zwar bewährt hatte, aber doch entscheidende Mängel hatte: Insbesondere klagte man über mangelhafte Selbstschutzmöglichkeiten, und für manche Missionen war er entweder zu klein, zu schwach oder nicht genügend ausdauernd. Die Army schrieb deshalb 1972 einen Wettbewerb zur Konstruktion eines mittelschweren taktischen Transporthubschraubers aus. Aus dieser Konkurrenz ging im Oktober 1974 Sikorsky mit ihrem Modell YUH-60 gegen Boeing's YUH-61 hervor, das mit nur unwesentlichen Änderungen als UH-60A Black Hawk in die Serienproduktion gehen konnte. Dieser Typ wurde von 1978 bis 1989 im Ausmaß von 980 Stück an die Army ausgeliefert, bis er dann vom UH-60L, seinem heutigen aktuellen Typ, abgelöst wurde.
Ein wesentlicher Gesichtspunkt bei der Entwicklung des Black Hawk war seine Überlebensfähigkeit. Praktisch der gesamte Hubschrauber inklusive der Rotoren ist so ausgelegt, dass er Beschuss aus 23-mm-Kanonen widerstehen kann. Bei Verlust des Hydraulikdrucks kann der Black Hawk noch bis zu 1 Stunde ohne Öl weiterfliegen.
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2 Technische Daten des Modells UH-60L 3 Literatur 4 Weblinks |
Black Hawk-Varianten
Die aktuelle Version der US Army ist heute die UH-60L. Neben neuen, um je 300 PS (220 kW) leistungsgesteigerten Triebwerken wurde ein vereinfachtes Zielsystem für die AGM-114 Hellfire-Panzerabwehr-Lenkrakete eingebaut. Zusätzlich zu den Raketen kann der Hubschrauber auch Außentanks oder Werfer für ungelenkte Raketen an seinen Pylonen tragen.
Die US-Militärvarianten des H-60 wurden auf die Serie der S-70 Derivate, die speziell für den internationalen Markt vorgesehen sind, erweitert.
Bei der US Airforce sind Varianten des UH-60 mit Sonderaufgaben betraut worden: Die EH-60A ist ein Hubschrauber für elektronische Kriegsführung und mit verschiedenen Störsendern ausgerüstet mit denen feindlicher Funk und Radar unwirksam gemacht werden sollen.
Die SH-60B Seahawk wird von der US Navy, der Royal Australian Navy und den Marinestreitkräften Japans und Spaniens als Bordhubschrauber für Transportaufgaben und Schiffsbekämpfung auf Fregatten, Kreuzern und Zerstörern verwendet. Er trägt ein APS-124 Suchradar unter der Nase, links unter dem Rumpf einen Werfer für 25 Sonarbojen, und einen gezogenen Magnetanomalie-Detektor. Er ist mit Penguin-Antischiffsraketen und Torpedos bewaffnet. Da der Platz auf den Schiffen kostbar ist, hat die SH-60 eine automatische Rotor-Falteinrichtung und ein abklappbares Heck.
Die SH-60F Seahawk ist eine Träger-basierte Variante, die von der US Navy entwickelt wurde, um die alternde SH-3 Sea King zu ersetzen. Sie hat kein Suchradar, ist aber mit einem Tauchsonar, FLIR und ESM ausgestattet. Sie dient in der US Navy, und in einer leicht anderen Version unter der Bezeichnung S-70C in Taiwan. Griechenland betreibt eine Flotte aus Hybrid-SH-60B/F-Seahawks. Im Zuge von Modernisierungsmaßnahmen sollen auch die Navy-SH-60 einander angeglichen werden. Sie werden alle mit Tauchsonar und einem neuen APS-147-Radar ausgestattet.
Bei der US Air Force und der US Navy gibt es außerdem noch den HH-60 Rescue Hawk, der als Rettungshubschrauber für abgeschossene Piloten und zum Transport von Spezialtruppen dient. Er ist leistungs- und reichweitengesteigert, mit verbesserten Navigations- und Kommunikationsgeräten ausgestattet und voll nachteinsatz- und allwettertauglich. Er ist mit mehreren Minigeschützen bewaffnet. Äußerlich ist er an seiner "Lanze" zur Luftbetankung erkennbar.
Bekannt ist der Black Hawk auch aus dem Film Black Hawk Down von Ridley Scott, der auf einer wahren Begebenheit basiert: 1993 wurden während einer Operation im somalischen Mogadischu zwei UH-60 mit Panzerabwehrwaffen abgeschossen, was in der Folge zu blutigen Straßenkämpfen zwischen somalischen Milizen und US-Rangers führte.
Technische Daten des Modells UH-60L
Literatur
Weblinks
Siehe auch: Liste von Hubschraubertypen