Tyr
Tyr (auch südgerm Tiu, Ziu und nordgerm.: Tiwaz, Saxnot) ist in der nordischen Mythologie der (einhändige) Kriegs- und Rechtsgott. Nach der Edda sind der Riese Hymir und dessen namenlose Gattin die Eltern. Im südgermanischen Glauben waren es Wodan und Frigg.Er war ursprünglich der Himmelsgottsgott und der Hauptgott, wurde aber von Odin abgelöst. Er galt auch als Stammvater aller Germanen und Thingvorsitzender. Tyr wurden Kriegsfeinde geopfert.
Sein Symbol ist das Schwert, mit dem er sich selbst ins Schlachtengetümmel stürzt. Bei der Fesselung des Fenriswolfes verliert er seine rechte Hand oder den rechten Arm, worauf er forthin mit dem linken Arm kämpfen muss. Im Ragnarök tötet er Garm, den Höllenhund, wobei er aber selbst zu Tode kommt.
Die althochdeutsche Übersetzung des römischen Wochentagnamens dies Marti (Tag des Mars lautete Ziostag (alemannisch Ziestag) und bestätigt damit auch für den Kontinent die für die Skandinavier und Angelsachsen belegte Gleichsetzung des römischen Kriegsgottes Mars mit dem germanischen Tiwaz. (Der frz. Religionswissenschaftler Dumezil hat auf die Strukturparallele zum Figur des Mucius Scaevola in der altrömischen Heldensage hin gewiesen.)
Der Gott Ziu wird in den althochdeutschen Quellen sonst nicht ausdrücklich erwähnt, eine Glosse zum sogenannten Wessobrunner Gebet nennt aber die Alamannen Cyowari (wohl: Verehrer des Cyo), ihre Hauptstadt sei Ciesburc; mit diesem Cyo ist wohl Ziu gemeint.
Im westgermanischem Bereich hat neben Tiwaz offensichtlich auch noch die Nebenform dieses Götternamens existiert, die in Mars Thingsusu belegt ist und auf die der deutsche Wochentagsname Dienstag (zu älterem dingesdach) zurückgeht.
Literatur
Weblinks