Tusnelda
Thusnelda (geb. ca. 10 v. Chr in Deutschland, gest. 17 n.Chr.? Rom?) war eine germanische Fürstentochter. Ihr Vater war der Cherusker Segestes. Nach ihrer Entführung durch den germanischen Heerführer Arminius wurde sie dessen Frau, obwohl sie von ihrem Vater einem anderen Mann versprochen war. Der Cherusker Arminius war der spätere Sieger der Schlacht im Teutoburger Wald (9 n.Chr.), einem entscheidenden Wendepunkt in der römisch-germanischen Geschichte.Im Jahr 15, im Verlauf der weiteren Auseinandersetzungen zwischen Römern und Germanen geriet Thusnelda in Gefangenschaft des römischen Feldherren Germanicus. Die Schwangere befand sich zunächst in den Händen ihres Vaters, der auf der Seite Roms stand und damit Gegner Arminius war. Arminius gelang es nicht seine Frau zu befreien, die stattdessen von ihrem Vater an Germanicus ausgeliefert wurde. Bereits in Gefangenschaft wurde sie Mutter eines Sohnes, Thumelicus.
Am 26. Mai 17 sind Thusnelda und ihr Sohn Trophäen und Teil des Triumphzuges der zu Ehren des siegreichen Heerführers Germanicus in Rom stattfindet. Über Thusneldas weiteres Leben und ihren Tod ist heute nichts mehr bekannt. Es war allerdings damals üblich prominente Gefangene dem Gott Jupiter zu opfern.
Darstellungen Thusneldas in der bildenden Kunst
Das Schicksal der Thusnelda hat Künstler aller Epochen zu Darstellungen animiert:Von Thusnelda zur Tussi
Während Thusneldas Name im 19. Jahrhundert noch positiv besetzt war, kam es im 20. Jahrhundert zu einer abwertenden Umdeutung. Der Name wurde als negativ besetzte Bezeichnung für weibliche Ehe-, Lebenspartner und Dienstboten benutzt. Aus Thusnelda enststand "Die Tusnelda" und schließlich in den 1970ern "Die Tussi".