Turnierrüstung
Die Turnierrüstung des Ritters ist eine speziell für Turniere entwickelte Schutzkleidung. Sinn dieser speziellen Rüstung ist ein maximaler Schutz des Ritters vor Verletzungen bei diesem Kampfspiel, bei Inkaufnahme der Verminderung des Tragekomforts und der Beweglichkeit sowie starker Einschränkung des Gesichtsfeldes. Spezielle Turnierrüstungen wurden hauptsächlich für die Kampfart des Tjosts entwickelt. Für die Entwicklung speziell für das Turnier verstärkter Rüstungen sprach nicht unbedingt die Angst des Ritters vor Verletzung, sondern hauptsächlich die Sorge der Herrschenden, dass sich ihre besten Männer bei Kampfspielen verletzten oder gar töteten und für Kampfhandlungen danach nicht mehr zur Verfügung standen. Tatsächlich gab es auch trotz der Turnierrüstungen nicht nur Verletzungen, sondern auch immer wieder Todesfälle, wenngleich diese negativen Folgen ohne Turnierrüstung wohl weitaus häufiger aufgetreten wären.
Im Unterschied zu einer Kriegsrüstung, bei der es auch sehr wichtig ist, das der Ritter in der Schlacht neben einem hohen Schutz auch noch beweglich sein muss und nicht allzu schnell erschöpft sein darf, wurden Turnierrüstungen nur während des Turnieres getragen. Die wesentlich verstärkten Turnierrüstungen waren teilweise über 40 Kilogramm schwer. Daraus entstand die Legende vom Ritter, der generell auf Grund seiner schweren Rüstung von einer Hebevorrichtung auf sein Pferd gehoben werden musste. Kriegsrüstungen waren in Wahrheit immer so konstruiert, das ein Ritter während einer Schlacht immer alleine auf- und absteigen konnte. Auch bei den Turnierrüstungen war kein Kran, sondern lediglich ein oder zwei Helfer nötig, um den Rüstungsträger auf sein Pferd zu heben.
Siehe auch: Plattenpanzer