Trivialliteratur
Trivialliteratur kommt von lat. trivialis, geht auf trivium (Drei-Wege-Gabel) zurück, und meinte das, was auf der Straße verhandelt wird. Später bezog es sich auf das Propädeutikum der artes liberales und bedeutete 'das allgemein Bekannte, Gewöhnliche'.
Trivialliteratur ist eine Form literarischer Unterhaltung. Mit dem Begriff wird seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts der Bereich der populären minderwertigen Massenliteratur bezeichnet. In einer Grobgliederung der
Literatur in die drei Felder Hochliteratur, Unterhaltungsliteratur und Trivialliteratur wird letztere als die mit dem geringsten literarischen Anspruch angesehen. Allerdings sind die Übergänge zwischen diesen Feldern fließend. So können einige Werke je nach Betrachtung in die eine oder andere Kategorie eingeordnet werden.
Sie widmet sich in realitätsfremder klischeehafter Weise Themen wie Liebe, Tod, Abenteuer, Verbrechen, Krieg usw.(Kitsch, Schundliteratur).
In Sprache, Verständlichkeit, Emotionalität ist sie so strukturiert, dass sie den Erwartungen eines großen Massenpublikums gerecht wird.
Eines der bekanntesten Verbreitungsarten der Trivialliteratur sind die sogenannten Groschenromane.
Ihre Klischeehaftigkeit erlaubt es, Trivialliteratur in gewisse Grundmodelle einzugliedern, wobei nicht jedes einer dieser Formen zugeordnete Literaturstück notwendigerweise Trivialliteratur sein muss:
siehe Genre, Gattung (Literatur)
- Grundmodell Liebesgeschichte
- sentimentaler Liebesroman, auch Nackenbeißer (Eugenie Marlitt, Hedwig Courths-Mahler)
- Heimatroman (Ludwig Ganghofer,Peter Rosegger, Hermann Löns)
- Bergroman
- Arztroman
- Frauenroman (Bucha)
- Adelsroman
- Familienroman, Schicksalsroman
- Pornografie
- Grundmodell Abenteuergeschichte
- Reiseroman
- Robinsonade
- Ritterroman
- Räuberroman (Christian Heinrich Spieß)
- Wildwestroman
- Gespenstererzählung, Horrorroman
- Abenteuerroman (Karl May)
- Kriegsroman
- Kriminalroman, Spionageroman
- Science-Fiction, Fantasy
- Grundmodell Superheldencomics