Tristan da Cunha
Tristan da Cunha ist eine Inselgruppe im Atlantischen Ozean, gelegen auf 37° südlicher Breite. Neben der gleichnamigen, 104 km² großen Hauptinsel gehören die kleineren unbewohnten Inseln Inaccessible, Nightingale, Middle, Stoltenhoff und Gough, wo es eine Wetterstation gibt, dazu. Auf der Hauptinsel, die als die abgelegenste bewohnte Insel der Welt gilt, leben circa 300 Einwohner. Die meisten davon in der Siedlung Edinburgh of the Seven Seas, wo es eine Schule, ein Krankenhaus, eine Post, ein Museum, ein Café, eine Kneipe und ein Schwimmbecken gibt. Aufgrund der niedrigen Einwohnerzahl sind einige der lokalen Gesundheitsprobleme (z.B. Asthma und Glaukom) auf Endogamie zurückzuführen.Die Inselgruppe gehört zur britischen Kronkolonie St. Helena, welche in 2334 km Entfernung auch die nächste bewohnte Landmasse ist.
Tristan da Cunha besteht aus einem 2060 m hohen Vulkan. Als er 1961 ausbrach, wurde die Bevölkerung vorübergehend nach Großbritannien evakuiert. Da es keine Landebahn auf Tristan da Cunha gibt, ist die einzige Verbindung der Seeweg. Mehrere Male im Jahr steuern Schiffe aus verschiedenen Teilen der Welt (u.a. Hamburg) den kleinen Fischerhafen der abgelegenen Insel an.
Entdeckt wurde Tristan da Cunha im Jahr 1506 von dem portugiesischen Admiral Tristão da Cunha, wurde aber nicht vor dem 19. Jahrhundert besiedelt.
Auf der Insel versieht ein Polizist seinen Dienst, der gelegentlich auch auf der einzigen Kreuzung der Insel Verkehrskontrollen betreibt. Die Einwohner leben vom Langustenfang und bauen für den Eigenbedarf vor allem Kartoffeln an. Eine weitere Einnahmequelle ist der Verkauf von Briefmarken an Sammler. Die Bewohner von Tristan da Cunha haben nicht die vollen britischen Bürgerrechte; so ist es ihnen nicht erlaubt, sich in anderen Teilen Großbritanniens niederzulassen.
Der Schriftsteller Raoul Schrott hat 2003 einen Roman mit dem Titel "Tristan da Cunha" veröffentlicht, in dem er die wechselvolle Geschichte der Insel verarbeitet.