Transports Montreux-Vevey-Riviera
Die Transports Montreux-Vevey-Riviera (MVR) betreiben mehrere Eisenbahnlinien sowie Standseilbahnein in und um Montreux und Vevey am Genfersee in der Schweiz. Sie entstand 2001 aus dem Zusammenschluss der Schmalspurbahnen CEV und MTGN sowie den Standseilbahnen LAS und VCP und sind zusammen mit der Montreux-Oberland Bernois-Bahn (MOB) in der Golden Pass Services SA (GPS) untergebracht.
Die Chemin de fer éléctriques Veveysans (CEV) ist eine Schmalspurbahn von Vevey über St. Légier nach Blonay, und von dort als Zahnradbahn hinauf nach Les Pléïades. Die Strecke wurde 1902 eröffnet und führte als reine Adhäsionsbahn von Vevey über St. Légier und Blonay nach Chamby, wo Anschluss an das Streckennetz der MOB besteht. In St. Légier zweigte ab 1904 eine weitere Linie nach Châtel St.Denis ab, die dort Anschluss an die Chemins de fer Electriques de la Gruyère (CEG, später GFM) hatte. 1911 wurde die Zahnradbahn von Blonay hinauf nach Les Pléïades eröffnet, die zunächst als reine Zahnradbahn ab Blonay verkehrte. Die 3 km lange Strecke Blonay - Chamby wurde von der CEV 1966 stillgelegt, worauf hin dieses Teilstück von der Museumsbahn Blonay-Chamby (BC) übernommen wurde. 1969 wurde das Teilstück St. Légier - Châtel St.Denis stillgelegt und abgebrochen. Auf der verbliebenen Strecke Vevey - Blonay - Les Pléïades ermöglichen neue Triebragen einen kombinierten Adhäsions-/Zahnrad-Betrieb von Vevey. Ab 1998 wurde der Betrieb über das Teilstück Blonay - Chamby von der CEV unter dem Namen Chemin de fer léger de la Riviera wieder aufgenommen, jedoch zwei Jahre später wegen zu schwacher Nachfrage wieder aufgegeben.
Die Chemin de fer Montreux-Territet-Glion-Rochers de Naye (MTGN) ist eine Zahnradbahn von Montreux über Glion auf den Rochers de Naye, sowie eine Standseilbahn von Territet nach Glion und entstand 1992 aus der Fusion der Chemin de fer funiculaire Territet-Glion (TG) und der Chemin de fer de Montreux-Glion-Rochers-de-Naye (MGN). Die MGN wiederum entstand 1987 aus der Fusion der Chemin de fer Montreux-Glion (MGl) und der Chemin de fer Glion-Rochers-de-Naye (GN).
Die Chemin de fer Glion-Rochers-de-Naye (GN) ist eine Zahnradbahn von Glion hinauf zum Rochers de Naye und wurde 1892 eröffnet. Sie begann in Glion, dem Endpunkt der Standseilbahn von Territet. Die Strecke ist in der Schmalspurweite von 800 mm mit dem Zahnradsystem Abt errichtet und seit 1909 elektrifiziert. Bei einer Streckenlänge von 7,7 km wird ein Höhenunterschied von knapp 1300 Metern überwunden.
Um eine bessere Anbindung der GN von Montreux aus zu erreichen, wurde mit der Chemin de fer Montreux-Glion (MGl) eine 2,8 km lange zusätzliche Zahnradbahn von Montreux nach Glion errichtet, die 1909 eröffnet wurde. Sie ist wie die GN aufgebaut, was durchgehende Züge von Montreux bis auf den Gipfel ermöglicht. Weil die Jura-Simplon-Bahn im Bahnhof Montreux der MGl keinen Platz bereit stellte, kaufte die MGl ein Hotel, neben dem Bahnhof, um es abzureißen und einen seperaten Bahnhof für die Zahnradbahn errichten zu können.
Die Chemin de fer funiculaire Territet-Glion (TG) ist eine Standseilbahn, die von Territet am Genfersee hinauf nach Glion fährt. Sie war bei ihrer Eröffnung 1883 mit einer Steigung von 57 % die steilste Standseilbahn der Welt und war bis 1909 der wichtigste Zubringer für die Zahnradbahn auf den Rochers de Naye. Bei einer Streckenlänge von 640 Metern überwindet sie einen Höhenunterschied von 300 Metern. Die TG fuhr ursprünglich mit Wasserballast, erst nach einer großen Sanierung verkehrt die Bahn seit 1975 mit modernem elektrischem Antrieb.
Die Chemin de fer Les Avants - Sonloup (LAS) ist eine Standseilbahn von Les Avants hinauf nach Sonloup und wurde 1910 eröffnet. Bei einer Streckenlänge von 530 m überwindet sie eine Höhendifferenz von 180 m. Die Talstation Les Avants liegt neben dem 1901 eröffneten Bahnhof der MOB.
Die Chemin de fer funiculaire Vevey-Chardonne-Mont-Pèlerin (VCP) ist eine Standseilbahn von Vevey hinauf auf den Mont Pélerin und wurde 1900 eröffnet. Sie hat eine Streckenlänge von 1580 m und überwindet einen Höhenunterschied von 415 m. Ungewöhnlich für eine Standseilbahn hat sie neben der Tal- und Bergstation noch drei Zwischenhaltestellen.