Transpluto
Die Suche nach dem Transpluto - ein oft vermuteter großer Planet jenseits der Umlaufbahn des Pluto - begann bald nach der Entdeckung des letzteren im Jahr 1930 am Lowell-Observatorium. Im März 2004 wurde das Thema Zehnter Planet für die Medien wieder aktuell, als die Entdeckung der etwa 1600 km großen Sedna in doppelter Pluto-Entfernung gemeldet wurde.Für die Astronomen zählen solche Himmelskörper allerdings zu jenen sonnenfernen Asteroiden wie den Plutinos, deren Umlaufbahnen sich im Kuipergürtel bzw. jenseits desselben befinden. Auch Pluto selbst wird heute von den meisten Fachleuten nicht mehr als Planet angesehen, da er mit 2400 km kleiner als viele Monde ist und außerdem an die Neptunbahn gekoppelt.
In den 1930ern wurde aufgrund von Störungen der Umlaufbahnen von Uranus, Neptun und Pluto ein störender Körper jenseits der Plutobahn angenommen. Die Suche blieb jedoch - wie auch in den 1950ern und 1960ern - ergebnislos. Später erwiesen sich die analysierten Bahnstörungen lediglich als Auswirkungen kleiner, unvermeidlicher Messfehler.
Zwar wurden in diesen Fernen seit 1992 zahlreiche große Körper entdeckt, aber keine über 1500 km Durchmesser. Außerdem haben diese Objekte jenseits der Plutobahn kein festes Gestein, sondern setzen sich aus sehr dunklem Lockergestein zusammen. Sie sind den Asteroiden oder Kometen zuzuordnen (Kuipergürtel, Transneptune usw). Daher gilt die Existenz eines zehnten Planeten als unwahrscheinlich.
Trotzdem wird - auch unter der Bezeichnung Planet X - immer wieder über die Existenz eines solchen zehnten Planeten spekuliert. Ein Grund dafür ist der offenbar unbegrenzte Vorrat an Kometen aus den Zonen von Kuipergürtel und Oortsche Wolke. Ein weiter außen kreisender Planet könnte mit seiner Schwerkraft dafür sorgen, dass Materie aus der Oortschen Wolke in das Innere des Sonnensystems gelangt.
Die Größe eines solchen Transpluto müsste an jene von Neptun heranreichen und seine Bahn stark elliptisch sein. Falls er existiert, könnte er in den nächsten Jahrzehnten durch Bahnstörungen von Raumsonden nachgewiesen werden. Optische Suchprogramme bis etwa 50 AE wurden in letzter Zeit durchgeführt, stoßen aber durch die dort meist extrem dunklen, kohleartigen Körper an die Grenzen der terrestrischen und der Weltraumteleskope.
In der Astrologie vertreten einige Richtungen die Meinung, dass ein fiktiver "Transpluto" zur Abrundung der Symbolik nötig sei.
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