Tractatus Logico-Philosophicus
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Der Tractatus Logico-Philosophicus oder kurz Tractatus (deutscher Titel: Logisch-Philosophische Abhandlung) ist das erste Hauptwerk des österreichisch-britischen Philosophen Ludwig Wittgenstein (1889—1951). Vollendet 1918, erscheint er 1922 in Ostwalds Annalen der Naturphilosophie. Später legte Wittgenstein den Tractatus als Doktorarbeit am Trinity College vor. Die englische Übersetzung stammt von C. K. Ogden.
Thema der Abhandlung ist, "dem Denken eine Grenze ziehen, oder vielmehr -- nicht dem Denken, sondern dem Ausdruck der Gedanken" (Vorwort). Dabei folgt Wittgenstein dem modus mathematicus, der damals vor allem den analytischen Philosophen angebracht erschien (Frege, Russell, Whitehead, Schlick u. a.). Knapp gefasste, präzise Definitionen von Begriffen und logische Folgerungen, aber auch die Einführung von formalen Notationen aus der mathematischen Logik geben dem Text den Anschein von größtmöglicher Allgemeinheit und Endgültigkeit. Ein gutes Beispiel dafür ist der Satz 6:
Das auffallende Nummerierungssystem der einzelnen Sätze und Absätze soll nach Aussage Wittgensteins das "logische Gewicht" der Sätze sndeuten.
Wittgensteins scheinbar schlichte Terminologie wie Satz, Tatsache, Sachverhalt oder auch Welt zeigt sich bereits in den ersten Sätzen:
1. Die Welt ist alles, was der Fall ist. 1.1 Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge. 1.11 Die Welt ist durch Tatsachen bestimmt und dadurch, daß es alle Tatsachen sind. 1.12 Denn, die Gesamtheit der Tatsachen bestimmt, was der Fall ist und auch, was nicht der Fall ist. 1.13 Die Tatsachen im logischen Raum sind die Welt. 1.2 Die Welt zerfällt in Tatsachen. 1.21 Eines kann der Fall sein oder nicht der Fall sein und alles übrige gleich bleiben.Wittgenstein setzt in diesem Werk wenig Kenntnisse der Philosophie-Geschichte beim Leser voraus -- verlangt dafür jedoch gleich im Vorwort einiges: "Dieses Buch wird vielleicht nur der verstehen, der die Gedanken, die darin ausgedrückt sind -- oder doch ähnliche Gedanken -- schon selbst einmal gedacht hat."
Sehr erhellend können die Tagebücher aus der Zeit von 1914 bis 1916 sein, in der viele Formulierungen aus dem Tractatus weniger knapp vorweg genommen werden. Außerdem ist es besser, sich vor der Lektüre des Traktats mit den Grundzügen der Logik bekannt zu machen, um das Werk mit Gewinn lesen zu können.
Im Vorwort der Abhandlung findet sich ein Satz, der den Grundgedanken des gesamten Frühwerkes in sich trägt: "Was sich überhaupt sagen läßt, läßt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muß man schweigen." Der zweite Teil dieses Satzes taucht als siebte und letzte These im Tractatus wieder auf.
Es geht Wittgenstein unter anderem darum, zu zeigen, wovon man überhaupt sinnvoll oder wissenschaftlich sprechen kann. Er will diesen Bereich von innen umgrenzen und gegen die Ethik abgrenzen, also den Bereich des Nichtsprachlichen, in dem sich Ethik zeigt.
siehe auch: Tractatus logico-philosophicus
Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft, Band 501