Tourismus in Schleswig-Holstein
Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das nördlichste deutsche Bundesland Schleswig-Holstein.Durch seine Küsten an der Nordsee im Westen und an der Ostsee im Osten verfügt Schleswig-Holstein über hervorragende Badestrände und Wassersportmöglichkeiten. Durch seine geografische Lage auf dem Weg nach Skandinavien ist es zudem Durchreisegebiet von Touristen aus ganz Europa, für die sich ein Zwischenstopp immer lohnt.
Table of contents |
2 Landschaften 3 Essen und Trinken 4 Übernachtung 5 Internationale Veranstaltungen |
Von Hamburg geht auch die Bundesautobahn 1 ab, welche der Route der neuzeitlichen Vogelfluglinie nach Skandindavien folgt. Sie verbindet ursprünglich die Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck und ist eine der ältesten Autobahnen der Welt. Zwischen Hamburg und Lübeck kann der A21/B404 alternativ zur A7 Richtung Kiel gefolgt werden; derzeit sind rund 2/3 der ehemaligen B404 zur A21 ausgebaut.
Eine vierte Autobahn, die Bundesautobahn 23, führt von Hamburg nach Dithmarschen und Nordfriesland und erschließt so die südliche Westküste.
Autofahrer aus Berlin nehmen die Bundesautobahn 24 Richtung Hamburg. Lautet das Ziel Ostholstein oder Kiel, so nimmt man noch vor Hamburg die Bundesstraße 404.
Aus Mecklenburg-Vorpommern erreicht man über die A20 (Autobahn) die Hansestadt Lübeck.
Reisende aus Dänemark durchqueren Schleswig-Holstein über die A7. Bei Rendsburg kann über die A210 die Landeshauptstadt Kiel erreicht werden. Die Fahrt an die Westküste hingegen erweist sich als schwierig und kann entweder über eine der zahlreichen Bundesstraßen oder Hamburg und die A23 erfolgen
Bereits 1844 wurde die Eisenbahn Hamburg-Kiel gebaut. Die Fahrtzeit dauert etwas mehr als eine Stunde.
1854 folgte die Route von Hamburg nach Flensburg, welche in Neumünster von der oben genannten Strecke abzweigt. Hier beträgt die Fahrtzeit etwa 2 Stunden, und weiter würde es - wie bei der parallel verlaufenden A7 - über die Grenze nach Dänemark gehen. Eine besondere Sehenswürdigkeit dieser Eisenbahnstrecke ist die Rendsburger Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal.
1865 wurde die Strecke Hamburg-Lübeck eröffnet. Sie folgt inzwischen, wie die A1, der Vogelfluglinie bis nach Fehmarn. Von Lübeck nach Kiel führt eine weitere Strecke durch die Holsteinische Schweiz. Sie wird grundsätzlich nur von Regionalzügen befahren, wie es der Landschaft auch angemessen scheint.
Daneben gibt es noch die Strecke von Hamburg nach Sylt. Ab Hamburg-Altona wird sie auch von Autozügen befahren. Spätestens in Niebüll muss der Sylt-Tourist sein Auto auf jeden Fall stehen lassen oder aber auf den Zug verfrachten, denn über den Hindenburgdamm führen nur Gleise, keine Straße.
In Kappeln befindet sich eine historische Museumsbahn, welche an die Zeit der Dampflokomotiven erinnert, die in Schleswig-Holstein bis Ende der 60er Jahre eingesetzt wurden.
Inzwischen wurden viele Strecken elektrifiziert, sodass man zum Beispiel mit dem ICE nach Kiel gelangen kann. Allerdings fährt dieser nicht stündlich, wie andernorts, verbindet aber die Landeshauptstadt direkt mit Köln, Stuttgart, Berlin und Dresden.
Schleswig-Holstein verfügt über keinen internationalen Großflughafen. Bisher ist nur der Flughafen Lübeck-Blankensee überhaupt für Jet-Flugzeuge ausgelegt. Hier verkehren Billigflüge von und nach London, Mailand, Pisa und Stockholm.
Der Kieler Flughafen Holtenau wird bisher nur mit Turboprop-Maschinen angeflogen, darunter aus Berlin, Köln und München. Derzeit wird überlegt, den Kieler Flughafen so auszubauen, dass er als internationale Drehscheibe im Ostseeraum fungieren könnte. Argumentiert wird hier auch mit einer Entlastung von Hamburg-Fuhlsbüttel.
Sylt schließlich, wird auf die gleiche Weise von Berlin angeflogen.
Wer aus dem Ausland nach Schleswig-Holstein mit dem Flugzeug anreist, landet in der Regel in Hamburg-Fuhlsbüttel. Der nächste internationale Flughafen ist der von Billund in Jütland, übrigens direkt neben dem Legoland, einem beliebten Tagestripp, wenn man in Schleswig-Holstein ist.
Ab Hamburg nimmt der Flugreisende dann entweder den Zug, den Bus, oder aber auch das Taxi bzw. einen Mietwagen. Als Alternative zum Großflughafen Kiel schlagen Kritiker zwar eine eigene Hochgeschwindigkeits-Bahntrasse Kiel-Fuhlsbüttel vor, aber das wird wohl nicht mehr realisiert werden.
Durch seine Lage am Meer lässt sich Schleswig-Holstein natürlich mit dem Schiff oder einem eigenen Boot erreichen. An der Westküste gibt es allerdings keine international bedeutenden Häfen. Diese Rolle übernimmt der Hamburger Hafen.
Reisende aus Großbritannien werden aber überlegen, ob sie nicht lieber mit der Fähre nach Esbjerg an der Westküste Jütlands fahren und von dort weiter ins nahe gelegene Schleswig-Holstein.
Ganz anders ist die Situation im Ostseeraum. Hier spielt Schleswig-Holstein trotz der Jütlandlinie nach wie vor eine wichtige Rolle als Anlaufpunkt des internationalen Fährverkehrs nicht nur mit Dänemark, sondern auch mit Norwegen, Schweden, Finnland und dem Baltikum, und das auch für Touristen beider Richtungen. Will ein Skandinavier seine Europareise mit einer Seefahrt beginnen, so führt sein Weg oft nach Schleswig-Holstein, insbesondere Kiel.
Von Kiel verkehren regelmäßige Autofähren nach Göteborg und Oslo. Nicht zuletzt diese Fährverbindungen geben der Stadt ein internationales Flair.
Der Sportbootskipper, der über die Nordsee kommt, erreicht die freundlicheren Segelreviere der Ostsee am günstigsten durch den Nord-Ostsee-Kanal (NOK), welcher übrigens auch von Kreuzfahrtschiffen häufig frequentiert wird. Beachten muss man hier, dass das Segeln auf dem NOK verboten ist. Man darf also nur unter Motor fahren, was auf Grund der Enge und des Verkehrs nachvollziehbar ist.
Die schleswig-holsteinische Ostseeküste grenzt an das Segelrevier der dänischen Südsee. Selbstverständlich wirkt sich dies für den Tourismus von Seglern aus dem gesamten Ostseeraum aber durchaus auch der Welt aus. Am beeindruckendsten manifestiert sich dieser Umstand bei der Kieler Woche, wo Segler aller Herren Länder mit Booten jeden Alters und jeder Größe eintreffen.
Wer im Zeitraum der Kieler Woche in Schleswig-Holstein weilt, und diese nicht besucht, entlastet zwar den gestressten Einwohner Kiels, versäumt aber etwas ganz Besonderes: Das Segelevent auf der Welt. Dementsprechend international geht es dann in den Straßen und den Sportboothäfen zu. Auch Landratten aus aller Welt besuchen Schleswig-Holstein auf Grund dieses maritimen Spektakels.
Schleswig-Holstein ist ein Agrarland und durch die beiden Meere auch ein Fischereistandort. Das spürt nicht nur der Verbraucher in Deutschland und der EU, sondern besonders auch der Gast in der hier heimischen Gastronomie. Gleichzeitig gibt es ein Sortiment an landestypischen Getränken. Wer kennt nicht das Flens?
Durch die Milchproduktion gibt es hier eine Vielfalt an heimischen Käsesorten.
Berühmt ist der Holsteiner Katenschinken. Auch andere geräucherte Speisen wie der Räucheraal haben hier eine alte Tradition.
Eine lokale Besonderheit sind die Kieler Sprotten. Diese kleinen geräucherten Fische werden gerne komplett verspeist, doch der Kenner entfernt Kopf und Rückgrat mit einem geschickten Handgriff.
Krabbenpulen ist eine Angelegenheit, mit der man in Schleswig-Holstein aufwächst. Dabei wird von den Krabben deren Außenschale entfernt (weggepult) um an das leckere Innere zu gelangen. Nordseekrabben finden sich selbstverständlich in der heimischen Küche.
Ebenso sieht es mit Miesmuscheln aus. Sie landen zur Saisonzeit in guten Restaurants auf der Speisekarte.
Die Heringssaison führt ein Heer von Anglern an die Meeresarme der Ostsee, wo sich die Heringe versammeln. Matjes ist hier ebenso beliebt, wie der typische Bismarck-Hering.
Ein weiteres bekanntes norddeutsches Gericht ist der Labskaus. Es streiten sich die Kenner, ob der Labskaus Fisch enthalten darf oder nicht sogar muss. Da gibt es regionale Unterschiede von Hamburg bis nach Flensburg. Dort wird er mit Matjes und Corned Beef zubereitet.
Weltberühmt ist das Lübecker Marzipan. Eigentlich aus der Not während einer Belagerung der Stadt Lübeck geboren, als die Bäcker kein Korn mehr hatten, aber reichlich Mandeln, ist es das Mitbringsel aus Schleswig-Holstein. Der Hersteller Niederegger exportiert in die gesamte Welt. In Lübeck kommt man in Straßencafés in den Genuss von Marzipan-Eis.
Besonders an der Westküste gibt es eine alte Tee-Tradition. Das ist nicht anders als bei dem Ostfriesentee. Eine Besonderheit des Landes ist jedoch der Pharisäer, ein Kaffee mit Sahnehäubchen und einem kräftigen Schuss (Rum oder anderer Alkohol). Andere traditionelle alkoholhaltige Heißgetränke sind der Grog (mit oder ohne Teebeutel) und der Punsch (mit oder ohne Schuss, aber immer ein Glühwein).
Der Rum aus Flensburg ist ebenso bekannt, wie der Bommerlunder, ein Aquavit, also Kümmelschnaps. In den letzten 20 Jahren wurde das Flensburger Bier durch die Comicfigur Werner bundesweit bekannt. Natürlich wird das Flens nicht nur überall so genannt, sondern auch getrunken und ausgeschenkt.
Eine andere wichtige Brauerei ist die Dithmarscher Brauerei, allerdings sind ihre Biere meist nur regional erhältlich und keineswegs Standard in der Gastronomie.
Die Biermarke Holsten wird inzwischen nur noch in Hamburg-Altona gebraut, früher aber auch in Kiel und Neumünster. Holsten ist hier das übliche Billigbier im Gegensatz zum Flens, welches meist etwas teurer ist.
Schleswig-Holstein verfügt selbstverständlich über eine sehr gute Infrastruktur an Hotels, Pensionen und auch Jugendherbergen. Besonders die Privatunterkünfte auf dem Land gilt es zu beachten, denn oft liegen sie mitten in der schönsten Landschaft.
Daneben gibt es eine große Anzahl an Ferienhäusern, die man mieten kann.
Der Schleswig-Holstein-Tourist wird sich häufig für die hervorragenden Campingplätze entscheiden. Die Campingplätze in Strandnähe sind naturgemäß besonders beliebt.
Ferien auf dem Bauernhof sind ohne Zweifel eine der interessantesten Arten, den Urlaub in Schleswig-Holstein zu gestalten. In Angeln gibt es ein Heuhotel, wo sich der Gast auf Heu bettet und im umgebauten Kuhstall wohnt.
Kieler Woche-Touristen sollten sich ihre Hotelzimmer in Kiel frühzeitig reservieren.
Der Vollständigkeit halber sei erwänt, dass es nicht verboten ist, sich mit dem Schlafsack einfach an den Strand zu legen und dort ein Lagerfeuer zu machen. Wildes Zelten ist jedoch überall verboten. Man muss stets den Bauern oder Waldbesitzer um Erlaubnis fragen, wenn man keine unangenehme Überraschung am nächsten Morgen erleben will. Der Strand befindet sich zwar meist im öffentlichen Besitz, die Kommunen tolerieren jedoch keine wilde Camper.
Verkehrsanbindung
Mit dem Auto
Von Süd nach Nord führt die Bundesautobahn 7 durch das Land. Sie folgt dem historischen Ochsenweg. Für die Autofahrer aus dem Süden führt der Weg nach Schleswig-Holstein durch den Hamburger Elbtunnel. Dies kann zu Problemen mit Staus führen, die man bei der Reiseplanung berücksichtigen sollte. Ein Abzweig der A7, die A215 (Autobahn), führt in die Landeshauptstadt KielMit dem Zug
Mit dem Flugzeug
Mit dem Schiff oder eigenen Boot
Landschaften
Nordseeküste
Ostseeküste
Städte
Essen und Trinken
Essen
Trinken
Übernachtung
Internationale Veranstaltungen
Siehe auch: Portal Schleswig-Holstein