Tom Wolfe
Tom Wolfe (* 2. März 1931 in Richmond, Virginia) (alias Thomas Kennerly Wolfe Jr.) ist ein amerikanischer Schriftsteller und Journalist. Er lebt auf Long Island (in der Nähe von New York).Nach dem Studium in Yale arbeitete Wolfe als Journalist, darunter für die New York Herald Tribune und deren Magazin New York (das später unabhängig wurde) sowie für die rennomierte Washington Post. Das erste von ihm veröffentlichte Buch, dessen nicht gerade handlicher Titel The Kandy-Kolored Tangerine-Flake Streamline Baby lautet, war eine Sammlung verschiedener Reportagen; das im Jahr 1965 erschienene Werk galt als Grundstein des New Journalism (Kindler Literaturlexikon). Unter diesem Begriff verstand man literarische Experimente in nichtfiktionalen Texten, welche in den 1960er-Jahren des 20. Jahrhunderts erstmals aufgetreten waren; zuvor waren Zeitungsberichte sämtlich nüchtern verfasst worden.
Während der 60er- und 70er-Jahre veröffentlichte Wolfe weitere Reportagensammlungen, welche teils Reprisen seines Erstlings waren und teils völlig neue Probleme behandelten, beispielsweise die Hippie-Bewegung oder Rassenkonflikte. Ein weiterer Bestseller wurde The Right Stuff, eine romanähnliche Reportage über Experimente der NASA. Der Buchtitel nahm bald sprichwörtlichen Charakter an; in dem Werk wurden der Raumfahrtsmythos demontiert und die inneren Konflikte der Testpiloten und Astronauten dargelegt.
Wolfes wichtigstes und bekanntestes Werk ist Fegefeuer der Eitelkeiten (The Bonfire of the Vanities), ein epischer Roman, der 1987 erschien und sofort zum Bestseller wurde. Anhand eines Neureichen, der nach dem durch ihn verschuldeten Tod eines Schwarzen aus der Bronx zum Opfer einer veritablen Hexenjagd wird, zeigt Wolfe meisterhaft den Zynismus der Grossstadtmenschen von New York.
Wolfes nächster Roman erschien erst 1998. Ein ganzer Kerl (A Man in Full) wurde wieder zu einem Bestseller und ist ebenso umfangreich wie Das Fegefeuer der Eitelkeiten; allerdings erreichte Wolfe damit den Tiefgang seines wichtigsten Werkes nie.
Übrigens: Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen amerikanischen Dichter Thomas Wolfe, der lange vor Tom Wolfe lebte.
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