Tok Pisin
Die Pidginsprache Tok Pisin (gelegentlich auch noch Pidgin-Englisch) ist die am weitesten verbreitete Verkehrssprache in Papua-Neuguinea, u.a. im Norden des Landes. Es handelt sich um eine Variante des melanesischen Pidgin, zu dem auch Bislama auf Vanuatu, Pijin auf den Salomonen und Torres Creole auf den Inseln der Torres Strait (Australien) gehören.
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Allgemeines
Die Sprache dient hauptsächlich der Kommunikation zwischen Angehörigen verschiedener Sprachgemeinschaften, hat jedoch - anders als die meisten Pidgin-Sprachen - auch einige muttersprachliche Sprecher. Die Sprache setzt sich aus englischen und einheimischen Elementen zusammen. Es gibt mehrere Dialekte, wie das stärker vom Englischen beeinflusste Waigani-Pidgin um Port Moresby. Tok Pisin entwickelt sich in Richtung einer Kreolsprache und hat auch schon einige typische Merkmale einer solchen, wie z.B eine wachsende Anzahl von Muttersprachlern. Der Begriff Tok Pisin wird verstärkt nur für die moderne kreolisierte Form der Sprache verwendet.
- language code nach ISO 639-2: tpi
- muttersprachliche Sprecher: ca. 50 000
- sonstige Sprecher: ca. 2 000 000
Geschichte der Sprache
Eine frühe Form des Tok Pisin war schon während der deutschen Kolonialherrschaft (siehe Bismarck-Archipel und Kaiser-Wilhelms-Land) unter den abwertenden Bezeichnungen tokboi (Dienersprache), Kanakensprache oder "Englisch" bekannt.
Schon für die Zeit vor der Inbesitznahme Papua-Neuguineas durch die Deutschen ist die Existenz einer auf dem Englischen basierenden Pidginsprache bekannt. Walfang- und Handelsschiffe mit meist von den pazifischen Inseln kommender Crew nutzten brachten möglicherweise die Sprache in das Land.
Da erst in den 1880er Jahren vermehrt Neuguineer und Tobriander als Personal auf Handelsschiffen eingesetzt wurden und frühe Missionare vorher kaum Pidgin-Sprecher notierten, kann davon ausgegangen werden, dass die Frühform des Tok Pision sich erst ab dieser Zeit als Verkehrssprache ausbreitete. Ebenfalls förderlich für die Verbreitung der Sprache war der um diese Zeit stark expandierende Koprahandel, der ein erhöhtes Verkehrsaufkommen im Pazifik mit sich brachte.
Die Sprache Tok Pisin verändert sich schnell, so dass teilweise sogar die Verständigung zwischen den Generationen und zwischen ländlichen Gebieten und städtischen Ballungszentren erschwert wird.