Tilsiter
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Herkunft | Nord- und Mitteleuropa |
Milch | Kuh/Vollmilch oder teilentrahmt |
Behandlung | Rohmilch oder pasteurisiert |
Käsegruppe | Schnittkäse |
Fett i. Tr. | 30-60% |
Energie (bei 45% F.i.Tr.) | 1482 kJ (354 kcal) |
Jod | 30 µg |
Kalzium | 750 mg |
Eiweiß | 26,30 g |
Vitamin B2 | 0,35 mg |
Maß/Gewicht | Rad- oder Blockform |
Reifezeit | ca. 6 Monate |
Zertifizierung | Tilsiter Switzerland / Tilsiter aus k.b.A |
Tilsiter ist ein Schnittkäse aus Kuhmilchmilch mit Rotschmiere-Rinde mit 30-60% Fett in der Trockenmasse.
Der Tilsiter wird sowohl aus Rohmilch als auch aus pasteurisierter Milch gekäst, wobei die Rohmilchvariante meist um einige Geschmacksnuancen reicher ist.
Außer in der klassischen Radform wird der Käse zunehmend auch in Blockform hergestellt. Er besitzt eine dünne, bräunliche Rinde, die während der etwa sechs Monate dauernden Reifung mit Salzwasser und Rotschmierkulturen abgerieben wird. Der hellgelbe Teig ist geschmeidig, sehr elastisch und recht feucht, er bildet gerstenkorngroße Löcher und Schlitze. Die Geschmacksskala reicht von mild und leicht würzig bis kräftig pikant.
Die Tilsiter-Art der Käseherstellung brachten Schweizer Auswanderer mit ihrer Käsereikunst in die Region nördlich der Stadt Tilsit im ehemaligen Ostpreussen, die seit 1946 Sowjetsk heißt (heute Grenzgebiet Russland/Litauen). Der Käse wird auch heute noch dort hergestellt, heißt aber nun Sowjetski. In Dänemark ist es der beliebte Havarti, in Deutschland ein Tilsiter, im Osten auch Tollenser. Die Thurgauer Otto Wartmann und Hans Wegmüller brachten das Original Tilsiter-Rezept, das sie um 1890 in der "Milchbude" in Tilsit kennengelernt hatten wieder in die Schweiz zurück. Ab dem Jahr 1893 produzierten die beiden Käser den aus- und wieder eingewanderten Käse, der heute unter dem Namen Tilsiter Switzerland geschützt ist.
Der Tilsiter ist vielseitig verwendbar: als Brotbelag zum Frühstück, gewürfelt in Salaten oder als Stück auf einer Käseplatte macht er sich gleich gut, aufgrund seiner guten Schmelzeigenschaften ist er aber auch in der warmen Küche einsetzbar, zum Überbacken oder für Käsesaucen. Als Begleitgetränk empfiehlt sich Bier.