Thot
Thot (auch Thoth oder Tehut genannt) ist in der ägyptischen Mythologie der ibisförmige oder paviangestaltige Gott des Mondes, der Schreiber und des Kalenders. Er soll mit Seschat, der Göttin der Schreibkunst, verheiratet sein. Das lateinische Umfeld nannte ihn Lunus.Thot ist einer der ältesten Götterkulte des alten Ägypten und ist bereits während der Pyramidenzeit (Altes Reich) bekannt als Mondgott. Kultort war Hermopolis. Sein heiliges Tier ist der Ibis. Seine Attribute sind gewöhnlich Schreibtafel und Griffel.
Seine Bedeutung ist durch Inschriften in Bauwerken und Papyrusaufzeichnungen gut belegt. Als Mondgott ist Thot zugleich der Gott der Zeit und der Zeitabschnitte, da diese sich nach dem Mondlauf richten. Dies mach ihn auch zum "Messer", dem Gott des Maßes. Er repräsentiert die gleichmäßige Ordnung der Welt, er ist der ihr innewohnende Geist der Ordnung und der Gesetzmäßigkeit. So wird er der Vertreter des Geistes überhaupt und insbesondere der Schutzgott aller irdischen Gesetze. Zugleich ist er der Gott der Intelligenz, der Anordner der gottesdienstlichen Gebräuche, der Lehrer der Künste und Wissenschaften, der Erfinder von Sprache und Schrift, der Schutzherr der Bibliotheken. Schließlich hat Thot auch eine Bedeutung in der Jenseitsvorstellung der ägyptischen Mythologie. Er ist es, welcher die Seelen der Verstorbenen beurteilt. Er untersucht, ob sie gerecht und fromm gelebt haben, und ihnen, nach dem Ergebnis seiner Erwägungen, die Vereinigung mit den Sonnengöttern gestattet.
Im Osirismythos war er Schreiber und Wesir des Osiris.
In der griechischen Mythologie wurde er als Götterbote dem Hermes gleichgesetzt.
Heutzutage werden Tarotkarten manchmal als Das Buch von Thoth bezeichnet. Es gibt außerdem ein spezielles Tarotdeck von Aleister Crowley und Frieda Harris das Thoth Deck genannt wird.
Thoth ist auch der erste Monat der heißen Jahreszeit im alten Ägypten.
Siehe auch: Hermes Trismegistos, Liste ägyptischer Götter
Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Eintrag in Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage von 1888-90