Thomas Samuel Kuhn
Thomas Samuel Kuhn (* 18. Juli 1922 in Cincinnati; † 17. Juni 1996 in Cambridge, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Physiker, Wissenschaftstheoretiker und -historiker.Kuhn schrieb zahlreiche Werke zur Wissenschaftsgeschichte und entwickelte mehrere wichtige Begriffe in der Wissenschaftsphilosophie. Er war Professor für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte in Princeton.
Bekannt wurde er besonders durch sein Buch Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, in dem er eine Theorie der Entwicklung von Wissenschaften entwirft.
Kuhn sieht in der Entwicklung der Wissenschaften nicht ein fortschreitendes Anwachsen des Wissensvorrates durch Akkumulation von Erkennnis, sondern einen Prozeß der geistigen Auseinandersetzungen und sprunghafter Umbrüche.
Nach Kuhn gibt es in der Entwicklung einer Wissenschaft Phasen von "normaler Wissenschaft", in denen Fakten gesammelt und die Leitgedanken, die Paradigmen, überprüft, verfeinert und ausgearbeitet werden. Häufen sich bei dieser Arbeit Schwierigkeiten und Widersprüche, so nehmen Konflikte und Diskussionen zu und schließlich kommt es zu Paradigmenwechseln, bei denen Paradigmen verworfen und durch andere ersetzt werden.
Kuhn übernahm für seine Theorie den Begriff des Paradigmas aus der Linguistik und prägte den inzwischen gängig gewordenen Begriff des Paradigmenwechsels.