Theodor Storm
Hans Theodor Woldsen Storm (* 14. September 1817 in Husum; † 4. Juli 1888 in Hademarschen) war ein deutscher Schriftsteller.
Aus einer bäuerlichen Familie stammend, hatte Storms Vater in Heidelberg und Kiel Jura studiert und sich in Husum als Anwalt niedergelassen. Hier schloss er Bekanntschaft mit seiner Frau, Luise, eine Senatorstochter.
Theodor Storm selbst wächst in einer wohlhabenden Familie auf. Mit seinen Eltern hat er kein enges Verhältnis, dafür verstand er sich umso besser mit seiner Großmutter.
Sein Leben verläuft ganz nach dem Idealbild eines Jungen aus besserem Hause: Er geht in die Gelehrtenschule, später ins Katharineum in Lübeck und 1837 beginnt er sein Jura Studium in Kiel. Während seiner Studiumszeit beginnt seine Freundschaft mit Ferdinand Röse, sowie Theodor und Tycho Mommsen und seine Liebe zu Bertha von Buchan. Durch Röse erfährt Storm, dass es lebende deutsche Dichter gäbe. Zu dieser Zeit lernt er Goethes Faust, Heines Buch der Lieder und Eichendorffs Lyrik kennen. Mit Mommsens spricht Storm andauernd über Literatur und gegen Ende seiner Studienzeit schreibt er mit ihnen Liederbuch dreier Freunde. Dass Storm sich während dieser Zeit der eigenen dichterischen Begabung bewusst wird hat noch eine andere Wurzel: Als ein sinnlich starkes Erlebnis beeinflusst ihn seine große Liebe mit der 15-jährigen Bertha v. Buchnan. Aus dieser Erfahrung heraus entstehen seine ersten Liebesgedichte.
1843 kehrt er nach Husum zurück, eröffnet dort eine Anwaltspraxis und verlobt sich sehr schnell mit seiner 18-jährigen Kusine Constanze Esmarsch, 1846 heiraten sie. Kurz nach seiner Hochzeit lernt Storm Dorothea Jensen kennen, mit der er eine Affäre hat. Er erklärt später, Dorothea sei die erschütterndste Leidenschaft seines Lebens gewesen.
1852 wird Storms Advokatur durch die Dänen geschlossen und so, geht er nach Berlin, wo er eine Stelle im preußischen Justizdienst bekommt. Zu dieser Zeit erscheint auch seine 1849 geschriebene Novelle Immensee. Sie ist es, die ihn als Autor bekannt macht. Er selbst sieht sich in erster Linie als Lyriker und dabei bleibt er auch in späteren Zeiten. Die Jahre in Berlin sind für Storm sehr schwierig: Abscheu über den preußischen Menschenverbrauch im Staatsmechanismus, berufliche sowie finanzielle Schwierigkeiten machen ihm zu schaffen. Hier können auch die Kontakte mit seinem künstlerischen Freundeskreis (Theodor Fontane, von Metzel, Franz Kugler u.a) nicht verhindern, dass sich Storm mehr und mehr isoliert.
1856 wird er jedoch zum Kreisrichter in Heiligenstadt ernannt. Die nächsten acht Jahre in dieser Provinz sind für ihn die glücklichsten seines Lebens. Es sind für ihn auch die Jahre der inneren Entwicklung und literarischer Konsolidierung.
1863/64 kehrt Storm mit seiner Frau und seinen drei Kindern wieder in seine Heimatstadt zurück. Im darauf folgenden Jahr trifft ihn jedoch der Tod seiner Frau, Constanze tief. Um dies zu verarbeiten schreibt er den strophischen Zyklus Tiefe Schatten.
Nicht lange nach dem Tod von Constanze erfüllt Storm ihren letzten Wunsch und heiratet die nun 38-jährige Dorothea Jensen. In den nun folgenden Jahren gibt es in seinem Leben keine markanten äußeren Ereignisse mehr. Nach 1867 wird er zum Amtsgerichtsrat ernannt, 1874 stirbt sein Vater, vier Jahre später seine Mutter und 1880 lässt sich Storm in den Ruhestand setzen und zieht nach Hademarschen.
Während Theodor Storm noch an seinem letzten großen Werk schreibt, Der Schimmelreiter, ist er bereits von einer tödlichen Krankheit gezeichnet. Im April des Jahres 1888 erscheint das Buch. Am 4. Juli 1888 stirbt er in Hademarschen.
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