Theodor de Croix
Franz Theodor Freiherr de Croix lebte von 1730 bis 1791. Er war Ritter des Deutschen Orden und spanischer Vizekönig von Peru und Chile.Croix wurde 1730 als Sohn eines Kammerherren des Kölner Kurfürst-Erzbischofs Joseph Clemens von Bayern geboren. Die Familie stammte aus altem niederländischem Adel, lebte jedoch in Frankreich; Croix war der einzige Deutschordensritter, bei dem die Forderung nach deutscher Nationalität auf Probleme stieß. Schließlich wurde er 1757 in den Orden aufgenommen und eingekleidet. Er gehörte der Ballei Alden Biesen an und musste in dieser bis 1770 warten, bis er mit Ramersdorf seine erste Kommende erhielt, auch die nur mit einem Teil der Einkünfte. 1771 wechselte er auf die Kommende Ordingen, 1776 auf die Kommende Aachen, 1778 auf die Kommende Sint-Pieters-Voeren und schließlich 1785 auf die Kommende Gruitrode. Ob er diese Kommenden jedoch wirklich gesehen hat ist jedoch eine andere Frage, befand er doch seit er 17 Jahre alt war in den Diensten des Königs von Spanien, wo er 1760 als Colonel der Leibgarde (Wallonische Garde) stand. 1766 begleitete er seinen Onkel, den Vizekönig von Mexiko, in die Neue Welt. Hier wurde er 1779 Generalbefehlshaber der spanischen Überseeprovinzen Sonora und Kalifornien, dann Vizekönig von Kalifornien, 1783 Generalleutnant und 1784 Vizekönig von Peru und Chile mit Sitz in Lima. 1790 wurde er von König Karl IV. seines Amte enthoben und kehrte nach Spanien zurück, wo er 1791 in Madrid verstarb.
Mit seinen Inspektionsreisen, mit Postorganisation, Indianerkampf und Kolonisationspolitik in Mittelamerika und seinen Maßnahmen auf dem Gebiet des verwaltungstechnischen, wirtschaftlichen, städtebaulichen und parlamentärischen Ausbaus von Peru-Chile und vor allem in Lima, aber auch mit der Unterstützung von Wohltätigkeitseinrichtungen (Waisenhäuser, Spitäler) hat dieser Ordensritter eine ganze Anzahl bemerkenswerter Leistungen in der neuen Welt vollbracht.